Erneut Sorgen um Autowerk in Bochum:GM droht Opel mit tiefen Einschnitten

Dem Autobauer Opel geht es schlecht. Fast eine halbe Milliarde Euro hat das Unternehmen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres verbrannt. Dem Mutterkonzern General Motors scheint nun die Geduld auszugehen: Einem Zeitungsbericht zufolge droht er damit, das Werk in Bochum zu schließen. Der Opel-Gesamtbetriebsrat dementiert.

Bei Opel bahnt sich neuer Streit an. Der US-Mutterkonzern General Motors (GM) zieht einem Bericht des Wall Street Journal zufolge die Schließung der Werke in Bochum mit 3100 Angestellten und im englischen Ellesmere Port mit 2100 Mitarbeitern in Erwägung. "Es gibt eine zunehmende Unzufriedenheit mit Opel und ein Gefühl, dass die Einschnitte vor zwei Jahren nicht tief genug waren", zitiert die Zeitung einen GM-Vertreter. "Wenn Opel repariert wird, wird es jetzt repariert, und die Einschnitte werden tief sein."

Opel Bochum

Das Bochumer Opel-Werk kämpft seit Jahren immer wieder gegen Schließungspläne.

(Foto: dpa)

Der Opel-Betriebsrat wies Meldungen über geplante Werksschließungen umgehend zurück. "Ich habe überhaupt keinen Hinweis darauf, dass GM plant, bestehende Verträge mit uns zu verletzen", sagte der Opel-Konzern- und Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug. Die Verträge schlössen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bis 2014 aus.

Opel schreibt seit 2000 kontinuierlich rote Zahlen. 8000 von 48.000 Arbeitsplätzen in Europa wurden gestrichen, das Opelwerk im belgischen Antwerpen geschlossen. In den ersten neuen Monaten des vergangenen Jahres machten Opel und seine Schwestermarke Vauxhall einen Verlust von 580 Millionen US-Dollar (445 Millionen Euro).

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