Ermittlungen:Abrechnungsbetrug bei BASF

Sowohl Führungskräfte als auch externe Mitarbeiter sollen den Chemiekonzern jahrelang um Millionen Euro geprellt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch wegen des Verdachts der Bestechung respektive Bestechlichkeit.

Eigene Führungskräfte und externe Mitarbeiter haben den Chemiekonzern BASF mutmaßlich um Millionen Euro geprellt. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern bestätigte Ermittlungen. Laut BASF hatten interne Prüfungen 2017 den Verdacht ergeben, dass Dienstleister den Einsatz von Arbeitskräften am Standort Ludwigshafen "unrechtmäßig abgerechnet haben". Der Betrug soll sich "über mehrere Jahre" hingezogen haben. Zuerst hatte die Zeitung Rheinpfalz über den Fall berichtet. Ende Januar sind laut Staatsanwaltschaft Arbeitsplätze und Wohnungen von vier BASF-Mitarbeitern der "unteren Führungsebene", von denen einer inzwischen verstorben sei, und fünf Verantwortlichen beteiligter externer Firmen durchsucht worden. Ihnen wird Betrug zu Lasten der BASF vorgeworfen. Ferner bestehe der Verdacht der Bestechlichkeit beziehungsweise der Bestechung. Nach Angaben des Chemiekonzerns sind in Ludwigshafen insgesamt etwa 8000 Beschäftigte externer Firmen beschäftigt, darunter Leasingkräfte und Mitarbeiter von Kontraktoren. BASF, so ein Sprecher, nehme einen konkreten Fall immer zum Anlass, die internen Regeln und Kontrollmechanismen zu verfeinern. "Es kann nie hundertprozentig ausgeschlossen werden, dass sich in einem großen Unternehmen wie BASF mehrere Personen mit hoher krimineller Energie zusammenschließen und gemeinsam ein betrügerisches System etablieren."

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