Erfindermesse:Daniel Düsentrieb meets Nürnberg

Die 55. Erfindermesse IENA hat am Mittwoch ihre Tore geöffnet. Zigarettenfilter aus Algen, Migränemützen und motorisierte Snowboards sollen das Leben schöner und bequemer machen.

Von Melanie Amann

Für viele Erfindungen war die IENA der Steigbügel zum Welterfolg: Der Sicherheitsgurt, die Inlineskates oder die Kinderschwimmflügel wurden hier erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Heute sind sie selbstverständliche Begleiter im Alltag.

Erfindermesse: Snowboarden ohne Schnee ist machbar.

Snowboarden ohne Schnee ist machbar.

(Foto: Foto: IENA)

Damit genießt die IENA auch im Ausland einen exzellenten Ruf. 27 Länder sind hier vertreten, High-Tech-Hochburgen wie Indien und Newcomer wie Bosnien-Herzegowina.

Sprungbrett für Kommerzialisierung

Unter den rund 600 präsentierten Erfindungen sind nicht nur moderne Software-Programme wie eine "Sy-Ki-Weltdatenbank" vertreten, auch Otto Normal findet hier Nützliches für seinen Alltag, etwa den Toilettendeckel-Griff "Toi Grip". Manche Ideen liegen erst in Form von Skizzen oder Prototypen vor, für andere gibt es bereits fertig entwickelte Produkte.

Damit die Messe ihre Rolle als Sprungbrett in die Kommerzialisierung behält, stellen die Organisatoren den Ausstellern ein Internationales Patent-Informationszentrum zur Verfügung. Hier beraten Mitarbeiter des deutschen und europäischen Patentamts die Erfinder bei der rechtlichen Absicherung ihrer Ideen.

Doch mag Betreuung noch so gut sein, ein Erfinder braucht einen langen Atem von der Idee bis zu ihrer Vermarktung: Die Bearbeitungszeiten für bei deutschen Patentämtern betragen heute im Schnitt drei Jahre. "Dann sind die meisten Erfindungen längst überholt", kritisierte der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Erfinderverbandes (DEV), Joachim Bader, unlängst auf dem Online-Nachrichtenportal Heise.de.

Snowboard für schneefreie Tage

Immerhin sind die Deutschen Erfinder auf der Messe mit 200 neuen Ideen Spitzenreiter. Man lässt sich also von bürokratischen Hürden nicht entmutigen. "Für unsere Aussteller ist viel wichtiger, hier die richtigen Partner für die Vermarktung ihrer Idee zu treffen", erklärt Lydia Zetl, Projektleiterin der IENA.

Auch Nachwuchserfinder können im unter dem Motto "jugend creativ" ihre Ideen vorstellen. So präsentierten die erst 12-jährigen Tüftler Kilian Barke, Dominik Brandl und Alan Heng ein motorisiertes Snowboard, das sie im "Erfinder-Unterricht" ihrer Schule entwickelt hatten.

Wer sich die selbst von den neuesten Erfindungen ein Bild machen will: Am Wochenende vom 1. und 2. November öffnet sich die Messe von 9.00 bis 18.00 Uhr für allgemeines Publikum. Der Eintritt kostet 8,50 Euro.

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