Entlassungen bei Farmville-Firma Zynga:Panik auf der Farm

Zynga - Farmville 2

Screenshot des Spiels Farmville

(Foto: Zynga/dpa)

Aus Spiel wird Ernst: Zynga, das Unternehmen hinter dem virtuellen Bauernhof Farmville, entlässt ein Fünftel seiner Angestellten. Die Aktie zeigt Auflösungserscheinungen. Mit Browser-Spielen lässt sich auf Mobilgeräten nur schwer Geld verdienen.

Der Internet-Spieleentwickler Zynga aus San Francisco zieht die Konsequenzen aus dem massiven Kundenschwund und baut fast ein Fünftel seiner Stellen ab. 520 der 2900 Angestellten müssen gehen. Die Büros in New York, Los Angeles und Dallas werden geschlossen, wie AllThingsDigital berichtet, das Digitalblog des Wall Street Journal.

Die Entscheidung zeigt, wie schlecht es der Online-Spiele-Branche geht. Zynga ist vor allem bekannt für das Spiel Farmville, bei dem Millionen Spieler innerhalb des sozialen Netzwerkes Facebook einen virtuellen Bauernhof betreiben. Zynga war zwischenzeitlich so erfolgreich, dass das Unternehmen an die Börse ging. Investoren bezweifeln aber seit Langem, dass das Unternehmen in der jungen Branche regelmäßig Erfolge wie Farmville liefern könne. Tatsächlich brachen die Nutzerzahlen nach dem Boom 2009 und 2010 ein - genau wie der Aktienkurs. Das Papier wird nur noch zu einem Fünftel des Kurses gehandelt wie kurz nach dem Börsengang 2011. Nachdem die Entlassungswelle bekannt wurde, brach der Kurs erneut um mehr als zwölf Prozent ein.

Das Unternehmen verdient im bommenden Mobilmarkt zu wenig Geld. Immer mehr Spieler wenden sich den Angeboten auf Smartphones und Tablet-Computern zu, während Zynga sich insbesondere auf Titel für Facebook konzentriert hat. Mobil ist es noch schwieriger, Geld mit den Spielen zu verdienen. Einnahmen erzielt Zynga mit dem Verkauf virtueller Güter - zum Beispiel spezieller lila Kühe für die Farm - und Werbung.

"Niemand von uns hat jemals geglaubt, einen Tag wie diesen zu erleben", sagte Zyngas Chef, Mark Pincus, in einem Schreiben an die Belegschaft. Zyngas Firmenkultur sei eigentlich auf Wachstum ausgerichtet. Dadurch dürfte der bislang erwartete Nettoverlust im zweiten Quartal etwas höher ausfallen. Das Unternehmen geht von bis zu 39 Millionen Dollar aus.

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