Energiekonzerne:Einfach nur Geld scheffeln

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Exxon, Shell, BP: Die Höchstpreise am Ölmarkt sorgen bei den großen Energiekonzernen für üppige Gewinne.

Während immer mehr Verbraucher und Unternehmen unter den hohen Öl- und Spritpreisen ächzen, sprudeln bei den internationalen Ölkonzernen die Profite wie nie zuvor.

Zusammen mit Exxon mehr erlöst, als ganz Portugal erwirtschaftet: Shell (Foto: Foto: AFP)

Der US-Konzern Exxon gab am Donnerstag einen Anstieg des Quartalsgewinns von 14 Prozent auf 11,68 Milliarden Dollar bekannt.

Der britisch-niederländische Konkurrent Royal Dutch Shell erwirtschaftete im abgelaufenen Quartal ein Ergebniszuwachs von fünf Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar (5,06 Milliarden Euro).

Übernahmen im Wert von zehn Milliarden Dollar

Ein Vergleich zeigt, wie gigantisch die Einnahmen beider Ölmultis sind. Die beiden Konzerne machten einen Umsatz von insgesamt rund 269 Milliarden Dollar (173 Milliarden Euro). Er lag damit in nur einem Quartal höher als die gesamte Wirtschaftsleistung eines Staates wie Portugal in einem gesamten Jahr (163 Milliarden Euro im Jahr 2007).

Auch die südeuropäischen Energieunternehmen Eni und Repsol verzeichneten weiteres Wachstum.

Bei Shell war der Gewinntreiber die Produktionssparte, die im Berichtszeitraum von einem deutlichen Ölpreisanstieg profitierte.

Die Öl- und Gasförderung ging zugleich leicht auf 3,126 Millionen Barrel pro Tag zurück. Die Milliardengewinne stärken auch die Kriegskasse: Shell rechnet 2008 mit Übernahmen im Gesamtwert von zehn Milliarden Dollar. Einzelheiten nannte das Unternehmen jedoch nicht.

Der italienische Eni-Konzern verdiente im zweiten Quartal 2,3 Milliarden Euro und damit vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Auf betrieblicher Ebene (Ebit) stieg das Ergebnis um gut ein Drittel auf 5,6 Milliarden Euro, wie die nach Börsenwert viertgrößte Ölgesellschaft Europas am Donnerstag mitteilte.

Der spanische Konkurrent Repsol wies in seinem Halbjahresbericht ein Anstieg des Nettogewinns von 15 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro aus.

Das Betriebsergebnis kletterte in den ersten sechs Monaten auf 3,4 Milliarden Euro, vor allem beflügelt durch das kräftige Wachstum der Ölfördersparte. Die Aktien von Repsol notierten im Handelsverlauf leicht im Plus.

Die Papiere von Eni und Shell verzeichneten dagegen Verluste. Der britische Ölkonzern BP hatte diese Woche ein 60-prozentigen Gewinnsprung im Quartal bekanntgegeben.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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