Emissionshandel:EU bessert nach

Das wichtigste europäische Klimaschutz-Instrument, der Emissionshandel, wird repariert. Überschüssige Emissionsrechte sollen schrittweise vom Markt genommen werden. Durch diese Verknappung soll der Preis wieder steigen.

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Das wichtigste europäische Klimaschutz-Instrument, der Emissionshandel, wird geändert. Das EU-Parlament stimmte am Mittwoch einem Reformvorschlag zu, mit dem überschüssige Emissionsrechte von 2019 an schrittweise vom Markt genommen werden können. Durch diese künstliche Verknappung soll auch der Preis der Zertifikate wieder steigen. Seit 2005 verlangt die EU solche Zertifikate, wenn Kraftwerke oder Fabriken Kohlendioxid ausstoßen. Die Gesamtmenge dieser Emissionsrechte ist begrenzt und schrumpft von Jahr zu Jahr. In der Theorie soll das dazu führen, dass klimaschädliche Technologien, etwa die Gewinnung von Strom aus Kohle, teurer und weniger rentabel werden. Durch verschiedene Schlupflöcher waren allerdings massenhaft Zertifikate auf den Markt geraten, der Preis liegt derzeit nur bei etwas mehr als sieben Euro je Tonne CO₂. Die Reform soll diese Überschüsse nun von 2019 an in eine "Marktstabilitätsreserve" abzweigen, ebenso die 900 Millionen Zertifikate, die schon 2014 in einer Notoperation dem Markt entzogen worden waren. "Damit bringen wir den Emissionshandel wieder auf Kurs", sagte der CDU-Umweltpolitiker Peter Liese.

© SZ vom 09.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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