Elektroauto-Bauer:Miese Zahlen bei Tesla

File photo of CEO of Tesla Motors Elon Musk waving during a news conference in Beijing

Elon Musk schreibt mit seiner Elektroauto-Firma Tesla Motors weiterhin rote Zahlen.

(Foto: REUTERS)
  • Tesla meldet überraschend schlechte Geschäftszahlen.
  • Die US-Elektroauto-Firma macht hohe Verluste.
  • Tesla-Chef Elon Musk hat dennoch ehrgeizige Pläne. Das Unternehmen soll binnen zehn Jahren so viel wert sein wie Apple heute.

Tesla enttäuscht die Anleger

Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat die Erwartungen im vergangenen Quartal verfehlt. Statt des von Analysten erwarteten Gewinns gab es einen hohen Verlust von 108 Millionen US-Dollar.

Grund sind zum einen hohe Entwicklungs- und Expansionskosten. Zudem gelang es Tesla nicht, mehr als 1000 gebaute Fahrzeuge an die Käufer auszuliefern, was die Geschäftszahlen drückte. Gründe dafür seien schlechtes Wetter, Ferien sowie Verzögerungen bei der Produktion einer neuen Modellvariante gewesen, erklärte der Konzern aus Kalifornien.

Im gesamten Jahr addierte sich der Verlust auf 294 Millionen Dollar. Im Vorjahresquartal hatte Tesla 16 Millionen Dollar verloren und im ganzen Jahr 2013 etwa 74 Millionen. Der Umsatz stieg im vierten Quartal zwar im Jahresvergleich um 55 Prozent auf 957 Millionen Dollar (847 Millionen Euro). Analysten hatten jedoch mit etwa 1,2 Milliarden Dollar gerechnet.

Die Visionen des Tesla-Chefs

Tesla-Chef Elon Musk zeigt sich dennoch selbstbewusst. Der Elektroauto-Hersteller werde in zehn Jahren mit 700 Milliarden Dollar so viel wert sein wie derzeit Apple, kündigte der Unternehmer an. Die Anleger blieben angesichts der aktuellen Probleme skeptisch. Die Aktie fiel nachbörslich um fast vier Prozent. Damit ist Tesla an der Börse knapp 27 Milliarden Dollar wert. Musk begründet seine Vision mit dem rasanten Umsatzwachstum, das seine Elektroautos versprechen. So sollen sich Teslas Erlöse in diesem Jahr auf sechs Milliarden Dollar nahezu verdoppeln und bis 2025 jährlich um mindestens weitere 50 Prozent zulegen. Bis 2020, versprach Musk, werde Tesla profitabel werden.

Musk ist bekannt für seine irrwitzigen Pläne. Erst jüngst hatte er erklärt, die Produktion solle binnen zehn Jahren bei "mindestens einigen Millionen" Fahrzeugen im Jahr liegen. 2014 waren es 35 000, und wegen Problemen im Vertrieb konnte Tesla jedes zehnte davon nicht ausliefern.

Milliarden-Projekt in Nevada

Für den Aufbau einen riesigen Fabrik zum Bau von Batterien im US-Bundesstaat Nevada investiert das Unternehmen derzeit etwa fünf Milliarden Dollar. Die Produktion dort solle im Jahr 2016 beginnen, sagte Musk.

Musk hat der Autobranche vorgemacht, dass Elektroautos nicht klein und nur für kurze Strecken geeignet sein müssen. Im Sportwagen-Design kann Teslas Model S Firmenangaben zufolge bis zu 480 Kilometer weit fahren. Im Oktober hatte Tesla Daimler und Toyota als Anteilseigner verloren. Beide wollen aber weiter mit dem US-Konzern zusammenarbeiten. Bei manchen Herstellern ist die Elektroauto-Euphorie aber schon wieder abgeflaut. Zudem machte der zuletzt stark gesunkene Ölpreis den Anbietern alternativer Antriebe das Leben schwer.

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