Eisenerz-Zug in Mauretanien:Von der Wüste bis zur Küste

Mauretaniens Staatshaushalt hängt am Eisenerz. Umso wichtiger ist die einzige Bahnlinie des afrikanischen Staates. Sie transportiert den Rohstoff aus der Sahara zum Meer - und damit die Hoffnung für ein gebeuteltes Land.

Von Valérie Müller

10 Bilder

People wait to board a SNIM train carrying iron ore and mine workers to Nouadhibou on the Atlantic coast, in Zouerate

Quelle: REUTERS

1 / 10

Der Erzbergbau ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Mauretaniens. Die einzige Bahnlinie des afrikanischen Landes transportiert den Rohstoff aus der Mine quer durch die Wüste bis an die Küste. An Bord der Züge ist nicht nur Eisenerz.

Mauretanien ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Staat im Nordwesten Afrikas besteht neben der Hauptstadt Nouakchott an der Atlantikküste und anderen kleineren Städten fast nur aus Wüste. Neben der Landwirtschaft und der Fischerei ist der Erzbergbau einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Der Rohstoff macht 50 Prozent aller Exporte des Landes aus. Die Infrastruktur ist eher dürftig ausgebaut. Es gibt nur eine einzige Eisenbahnlinie im Land. Sie transportiert das abgebaute Eisenerz - und Passagiere. Die müssen dazu in der Wüste auf den Zug warten.

A truck drives along a road at the TO-14 iron ore mine in Zouerate

Quelle: REUTERS

2 / 10

Im Norden des Landes, mitten in der Wüste, liegt des Städtchen Zouérat. Dort wird der wichtigste Bodenschatz abgebaut: Eisenerz. Betreiberin der Erzbergwerke ist die seit 1974 verstaatlichte Société Nationale Industrielle et Minière (SNIM). Etwa 13 Millionen Tonnen Eisenerz sollen 2014 gewonnen werden.

A SNIM truck driver walks in front of trucks at the TO-14 iron ore mine in Zouerate

Quelle: REUTERS

3 / 10

Obwohl Zouérat mitten in der Wüste liegt, vereinsamt und weit weg von den anderen mauretanischen Städten, zieht es viele Menschen aus dem ganzen Land an. Sie sind auf der Suche nach Arbeit und werden in den Eisenerzminen fündig. Im Bild: ein SNIM-Truckfahrer im Gebiet des Bergwerks von Zouérat.

A man climbs down from a rooftop in the iron ore mining town of Zouerate

Quelle: REUTERS

4 / 10

Für die Arbeiter aus den Eisenerzminen wurden in Zouérat Häuser errichtet, dort leben sie mit ihren Familien. Die SNIM-Arbeiter nennen das Unternehmen stolz "die Lunge der mauretanischen Wirtschaft". Der einzige Weg aus der Stadt ist der Zug, der auch das Eisenerz von der Mine in der Wüste zum Hafen bringt.

A SNIM freight train moves to collect iron ore at the Guelb mine site in Zouerate

Quelle: REUTERS

5 / 10

Die einzige Eisenbahnlinie des Landes wird ebenfalls von der Société Nationale Industrielle et Minière (SNIM) betrieben. Damit wird das abgebaute Eisenerz aus dem Bergwerk in Zouérat und Umgebung zum Atlantik-Hafen Nouadhibou gebracht. Die Strecke ist 652 Kilometer lang. Sie wurde 1963 in Betrieb genommen.

A SNIM train carrying iron ore arrives in Nouadhibou

Quelle: REUTERS

6 / 10

Die Strecke der Erzeisenbahn verläuft quer durch das Land, und damit quer durch die Sahara. Drei Züge am Tag fahren zwischen Zouérat und der Hafenstadt Nouadhibou hin und her. Sie zählen zu den längsten und schwersten Zügen der Welt. Mit über 200 Waggons kann ein beladener Zug bis zu 2,5 Kilometer lang und 17 000 Tonnen schwer sein.

A SNIM train officer peers out from a train carrying iron ore and mine workers outside Zouerate

Quelle: REUTERS

7 / 10

Die Eisenbahnlinie, die Wüste und Küste verbindet, dient hauptsächlich dazu, das Eisenerz zu transportieren. Einmal am Tag können aber auch Personen mitfahren. Schließlich ist es die einzige Möglichkeit für die Minenarbeiter, um aus der Wüstenstadt Zouérat an die Küste zu gelangen. Für den Personenverkehr wird ein Personenwagen in den Zug integriert, auf den Erzwaggons können Passagiere auch kostenlos mitfahren.

A conveyor belt used to transport iron ore to a ship is seen at SNIM headquarters in the port of Nouadhibou

Quelle: REUTERS

8 / 10

In Zouérat werden die Eisenbahnwaggons mit dem geförderten Erz beladen. Wenn der Bodenschatz nach der Zugreise durch die Wüste in der Hafenstadt Nouadhibou ankommt, wird er über solche Förderbänder auf ein Schiff verladen. In der Hafenstadt hat SNIM auch seinen Sitz.

A passenger on a SNIM train carrying iron ore and mine workers waits for transport after arriving in Nouadhibou

Quelle: REUTERS

9 / 10

Dieser Mann ist mit dem Eisenerzzug aus Zouérat nach Nouadhibou gefahren. Dort wartet er nun auf die Weiterfahrt.

A donkey walks on a street in downtown Nouadhibou

Quelle: REUTERS

10 / 10

In Nouadhibou befindet sich neben dem wichtigen Industriehafen für das Erz einer von drei Flughäfen im Land. Das wirtschaftliche Zentrum Mauretaniens ist nach wie vor auch ländlich geprägt, wie das Bild zeigt.

© Süddeutsche.de/Reuters/vamü/jab/rus
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: