Einkaufen via Kurznachricht:Amazon und Twitter verknüpfen ihre Dienste

Lesezeit: 1 min

Wer auf eine Kurznachricht mit einem Produktlink von Amazon antwortet, legt den entsprechenden Artikel direkt in seinen Einkaufswagen beim Online-Händler. Amazon optimiert so den Kaufvorgang, Twitter verspricht sich langfristig Vorteile.

Einfach und schnell einkaufen ist für Kunden angenehm, klar. Vor allem aber ist es vorteilhaft für Amazon. Der Online-Händler entwickelt immer wieder Strategien, damit Kunden ihren digitalen Einkaufwagen noch einfacher befüllen: Zum Beispiel indem sie zu Hause Lebensmittelbestellungen in ein kleines Aufnahmegerät murmeln, um dann direkt beliefert zu werden. Seit diesem Montag verknüpft der Kurznachrichtendienst Twitter seinen Dienst mit Amazon: Wer auf einen Tweet mit einem Link zu einem Amazon-Artikel in den USA mit "#amazoncart" und in Großbritannien mit "#amazonbasket" antwortet, legt das Produkt direkt in den Einkaufswagen von Amazon.

Gekauft hat er den Artikel dann noch nicht, dafür muss der Kunde noch einmal die Einkaufsliste durchgehen und den Kauf abschließen. Um die Funktion nutzen zu können, müssen Kunden zunächst ihre Amazon- und Twitter-Konten verknüpfen. Damit optimiert Amazon den Kaufvorgang: Der Kunde müsse auf diese Weise kein Passwort mehr eingeben oder zwischen Apps hin und her wechseln, wirbt der Konzern.

Der Tweet mit dem Befehl, den Artikel in den Einkaufswagen zu legen, ist für andere Twitter-Nutzer sichtbar, zumindest, wenn das Profil öffentlich ist. Sie wissen anschließend, wer sich für welches Produkt interessiert. Amazon-Kunden machen auf diese Weise automatisch Werbung für den Händler.

Twitter wiederum verspricht sich von dem Bund einen langfristigen Vorteil: Zwar verdient der Dienst mit der Kooperation nicht direkt Geld, doch mit der Aktion könnte das Unternehmen andere Konzerne dafür gewinnen, Werbeanzeigen auf Twitter zu schalten, schreibt die Financial Times. Twitter macht Verluste und ist daher auf wachsende Werbeeinnahmen angewiesen. Deswegen sind die Nutzer für Twitter so wertvoll - doch ihre Anzahl steigt nicht mehr so stark wie erwartet.

In das Geschäft mit dem schnellen Einkauf könnte sich nun auch Google einmischen. Der Internetkonzern plane offenbar, Amazon in den USA mit der Funktion "Google Shopping Express" Konkurrenz zu machen, berichtet die Seite Techcrunch. Der Dienst sei etwa 10 bis 15 Dollar billiger als "Amazon Prime", biete aber ebenfalls eine Express-Zusendung von Produkten großer Händler wie Walmart und Target an.

© Süddeutsche.de/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: