Einkaufen im Netz:Klicken, dann blechen

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Neben Paypal gibt es viele weitere Möglichkeiten, beim Einkaufen im Internet zu bezahlen: Ein Beispiel ist die deutsche Variante Paydirekt.

Von Meike Schreiber

Es gibt bereits verschiedene Möglichkeiten, im Internet bestellte Waren zu bezahlen. Das zuletzt erfolgreichste kommt vom US-Bezahldienst Paypal, wo E-Mail und Passwort nötig sind, um Online-Ware zu zahlen. Das Geld wird dabei auf einem virtuellen Zwischenkonto hin- und hergebucht. Auf den ersten Blick unterscheidet sich Paydirekt, das System der deutschen Kreditwirtschaft, wenig von Paypal. Voraussetzung für Paydirekt ist ein Zugang zum Onlinebanking. Dann muss sich der Nutzer mit seinem Online-Zugang zum Girokonto registrieren, indem er eine E-Mail-Adresse nennt und ein Passwort bestimmt. Die Eingabe von langen Zahlenkolonnen ist nicht nötig. Nach der Eingabe erhält der Händler unmittelbar eine Bestätigung der Zahlung und kann die Ware gleich verschicken. Die Zahlungen werden dann sofort auf dem Kontoauszug oder in der Konto-App angezeigt. Die Händler bekommen weder E-Mail-Adressen noch Bankdaten. Liefert der Händler einmal nicht, kontaktiert ihn ein Reklamationsservice; sollte der Händler nicht nachweisen können, dass die Ware verschickt wurde, erhält der Käufer sein Geld zurück, so das Versprechen der Banken. Außerdem kommt es erst zur Zahlung, wenn ausreichend Geld auf dem Konto ist, was wiederum den Händlern Sicherheit bringt.

International aber ist nach wie vor die Kreditkarte konkurrenzlos. Noch bieten viele Onlinehändler ausschließlich die Bezahlung per Kreditkarte an: Kunden geben ihre Daten ein, dann kann der Händler die Ware losschicken. "Der Preis dafür ist ein mögliches Sicherheitsrisiko, weil bei jeder Bestellung sensible Daten durchs Netz geschickt werden", heißt es bei der Verbraucherplattform Finanztip. Per Kreditkarte sollten Nutzer daher nur über eine verschlüsselte Verbindung einkaufen, die man an dem Kürzel "https" und einem kleinen Vorhängeschloss in der Adresszeile des Browsers erkennt. Wenn es Probleme gibt, kann man sein Geld in der Regel über den Kreditkartenanbieter zurückbuchen.

Noch sicherer ist der Kauf per Rechnung, wobei Kunden erst bezahlen, wenn die Ware angekommen ist. Das darf man dann allerdings nicht vergessen, weshalb viele Händler das Verfahren zu riskant finden und es nur bis zu einer gewissen Summe anbieten. Genau anders herum ist es bei der Vorkasse, wo die Ware erst verschickt wird, wenn das Geld eingetroffen ist. Verbraucher sollten so nur zahlen, wenn der Händler vertrauenswürdig ist.

Viele Onlinehändler bevorzugen Anbieter wie Paypal oder Sofortüberweisung. Auch für Verbraucher haben diese Verfahren Vorteile: Sie müssen keine Daten an den Händler liefern, sondern nur an den Dienstleister, der das Geld vom Konto oder Zwischenkonto bucht. Die Händler haben damit keinen Zugriff auf Kreditkartennummern. Zumindest bei der Sofortüberweisung müssen Kunden dem Zahlungsanbieter aber PIN und TAN geben; sie sollten auch hier auf eine verschlüsselte Verbindung achten. Zurückbuchen lässt sich Geld bei Paypal in der Regel auch, wenn die Ware gar nicht oder beschädigt ankommt - bei Sofortüberweisung jedoch nur, wenn der Händler den sogenannten Käuferschutz des Anbieters verwendet.

© SZ vom 18.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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