DIHK:Unternehmen drängen auf Netzausbau

"Verzögerungen machen die Energiewende unnötig teuer."

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Deutschlands Wirtschaft drängt auf einen schnelleren Ausbau der Stromleitungen. "Der schleppende Netzausbau entwickelt sich zum Flaschenhals der Energiewende", sagte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der Süddeutschen Zeitung. "Verzögerungen machen die Energiewende unnötig teuer." Auch bei einer DIHK-Befragung unter Firmen rangiert der Netzausbau weit oben, drei Viertel der Unternehmen halten den zögerlichen Fortschritt für ein Problem. Zuletzt hatten vor allem Widerstände aus Bayern die Planung neuer Stromtrassen gebremst. Diese sollen Strom aus dem Norden Richtung Süden transportieren und dort den Wegfall von Atomkraftwerken kompensieren.

Erst am Mittwoch hatte das Bundeskabinett beschlossen, die wichtigsten Leitungen als Erdkabel zu verlegen, um Bürgern entgegenzukommen. Aus Sicht des DIHK-Präsidenten ist das "ein Biss in den sauren Apfel". Zwar würden die Leitungen dadurch eher akzeptiert, Vorplanungen der Netzbetreiber aber würden nun "zum größten Teil Makulatur". Dies wiederum bedeute neue, "jahrelange Verzögerungen" und damit auch weitere Mehrkosten für die Unternehmen, so Schweitzer.

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