Dieselaffäre:Ermittlungen auch gegen Porsche

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft den Verdacht auf Betrug und strafbare Werbung gegen unbekannte Porsche-Beschäftigte.

Die Diesel-Affäre des Volkswagen-Konzerns hat endgültig den Sportwagenhersteller Porsche erreicht. Nach langer Vorprüfung hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Ermittlungsverfahren gegen Beschäftigte des Premiumherstellers eingeleitet. Der Anfangsverdacht lautet auf Betrug und strafbare Werbung. Die Ermittlungen richten sich gegen unbekannte Mitarbeiter des Autobauers sowie eines US-amerikanischen Tochterunternehmens.

Im VW-Diesel-Skandal spielte die Volkswagen-Tochter Porsche bislang - im Gegensatz zum Schwester-Unternehmen Audi - nur eine Nebenrolle. Porsche entwickelt und produziert keine eigenen Dieselmotoren, sondern baut Antriebe aus dem Hause Audi in seine Modelle Cayenne und Macan ein. Porsche verkaufte in den USA und in Kanada 13 000 Fahrzeuge des Modells Cayenne mit dem Audi-Dieselmotor.

Nach der Entdeckung neuer auffälliger Diesel-Abgaswerte bei Audi war im Juni das Kraftfahrtbundesamt angewiesen worden, Untersuchungen am Porsche-Modell Cayenne durchzuführen. In Deutschland ist außerdem der kleinere Porsche-Geländewagen Macan Teil eines "freiwilligen" Rückrufs von 630 000 Fahrzeugen verschiedener Marken, bei denen amtliche Zweifel an der Abgastechnik bestehen - aber nicht der Vorwurf einer illegalen Einrichtung erhoben wird.

Ein Porsche-Sprecher teilte mit, das Unternehmen unterstütze die Ermittlungen "in jeder Hinsicht". Schon seit Längerem ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen Mitarbeiter der Daimler AG und des Autozulieferers Bosch. Die Staatsanwälte aus Braunschweig haben Volkswagen-Manager im Visier.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: