Diesel-Affäre:Wie vom anderen Stern

Dieter Zetsche im Bundesministerium für Verkehr

Angeschlagen: Dieter Zetsche beim ersten Termin Ende Mai in Berlin.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Daimler-Chef Dieter Zetsche musste zum Rapport beim Verkehrsminister. Die Vorwürfe gegen Daimler erhöhen den Druck auf die gesamte Branche.

Von Markus Balser und Michael Bauchmüller, Berlin

Auf Fragen zum Abgasskandal hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Montag offenkundig keine große Lust. Nach dem Krisengespräch mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zum Vorwurf illegaler Abschalteinrichtungen wollte Zetsche lieber schnell weg und stieg zügig in die wartende schwarze Limousine vor dem Ministerium. "Es war ein gutes, konstruktives Gespräch, ließ er sich entlocken. "Wir haben verabredet, uns in zwei Wochen wieder zu treffen", sagte Zetsche. Was bei Zetsche noch nach schlichtem Gedankenaustausch klang, hörte sich bei Verkehrsminister Andreas Scheuer wenig später schon etwas anders an. Scheuer machte klar, dass er angesichts der Abgas-Vorwürfe gegen den Autobauer binnen zwei Wochen völlige Klarheit über das Ausmaß möglicher Manipulationen bekommen will. Der Autobauer und die Behörden wollten in einem vertieften Austausch über die hochkomplexen technischen Fragen ermitteln, wie viele Modelle genau betroffen seien, erklärte Scheuer. Bei einem weiteren Treffen in 14 Tagen sollten die Ergebnisse dann bereits auf dem Tisch liegen.

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