Diesel:ADAC fordert Nachrüstungen

Eine bessere Technik könne den Stickoxid-Ausstoß von Dieselautos bis zu 70 Prozent senken, so die Lobbyisten.

Die technische Nachrüstung von Euro-5-Dieselfahrzeugen kann deren Stickoxid-Ausstoß um 50 Prozent, in manchen Fällen sogar um mehr als 70 Prozent senken. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des ADAC Württemberg. "Unser Test hat gezeigt: Nachrüstung funktioniert und kann mit Unterstützung der Hersteller sogar zeitnah umgesetzt werden", sagte ADAC-Vorstandschef Dieter Roßkopf bei der Vorstellung der Test-Ergebnisse. Damit seien "die Fake News der Industrie endgültig widerlegt: Hardware-Nachrüstung funktioniert". Der ADAC hatte - gefördert vom grün geführten Landesverkehrsministerium - vier Gebrauchtwagen gekauft und mit Nachrüstkatalysatoren von vier unterschiedlichen Herstellern ausgestattet, die Abgasluft mit Harnstoff reinigten. Die Kosten beliefen sich je Katalysator auf 1400 Euro bis 3300 Euro inklusive Einbau. "Nach unserer Einschätzung dürften die Kosten allerdings im oberen Drittel der genannten Preisspanne liegen", sagte ADAC-Technikchef Rainhard Kolke. Die deutschen Autohersteller kritisieren indes diese von vielen Politikern und Umweltverbänden geforderte physische Nachrüstung: Die Wagen müssten etwa neu abgenommen werden von den Behörden. Zudem gebe es keine Langzeiterfahrungen mit diesen Anlagen.

© SZ vom 21.02.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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