Die neue C-Klasse bei DaimlerChrysler:Unruhe in Bremen

Die Beschäftigten fühlen sich erpresst: Der neue C-Klasse-Geländewagen von DaimlerChrysler wird offenbar nur dann in Bremen gebaut, wenn die Angestellten sich auf härtere Arbeitsbedingungen einstellen.

Drohende Verschlechterungen im DaimlerChrysler-Werk Bremen sorgen unter den Beschäftigten für Unruhe.

Die neue C-Klasse bei DaimlerChrysler: Automontage im Bremer Mercedes-Werk - bald womöglich unter härteren Bedingungen für die Angestellten.

Automontage im Bremer Mercedes-Werk - bald womöglich unter härteren Bedingungen für die Angestellten.

(Foto: Foto: dpa)

Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Udo Richter vom Montag verlangt DaimlerChrysler für den Bau des C-Klasse-Geländewagens vom Jahr 2008 an eine Ausweitung der Wochenschichten von 15 auf 18.

Zudem sollten Pausen halbiert und Weiterbildung zum Teil in die Freizeit verlegt werden.

Rund 2000 Mitarbeiter hätten am Montag in einem halbstündigen "Gespräch" mit dem Werksleiter ihren Unmut deutlich gemacht, hieß es.

Produktionsentscheidung noch nicht getroffen

DaimlerChrysler-Sprecher Toni Melfi in Stuttgart wollte den von Betriebsratsseite genannten Forderungskatalog des Konzerns nicht bestätigen.

"Es ist richtig: Wir untersuchen derzeit die Machbarkeit einer Variante der C-Klasse in Bremen, aber auch an anderen Standorten weltweit", sagte er.

Es handele sich um ein "freizeit-orientiertes Auto", das eine Allradoption haben könnte. Es gebe aber noch keine Produkt- und Produktionsentscheidung.

Sollte eine Entscheidung für einen deutschen Standort fallen, würde dies im Rahmen des Programmes "Zukunftssicherung 2012" geschehen, sagte der Konzernsprecher.

Beschäftigte fühlen sich erpresst

Dieses sieht jährliche Einsparungen von 500 Millionen Euro bei einer gleichzeitigen Beschäftigungsgarantie in den deutschen DaimlerChrysler-Werken vor.

Nach Angaben des Bremer Betriebsrates plant der Automobilkonzern eine Art kleinen Geländewagen auf der Plattform der C-Klasse. Eine Entscheidung für das Werk Bremen würde hier von 2008 an etwa 2000 bis 3000 Arbeitsplätze erhalten.

Sollte mit dem Betriebsrat keine Einigung über die Forderungen des Unternehmens erzielt werden, werde das Fahrzeug der Werksleitung zufolge in Ludwigsfelde in Brandenburg gebaut. Viele Beschäftigte empfänden dies als "Erpressung", sagte der Betriebsratsvorsitzende Richter.

(sueddeutsche.de/dpa)

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