Die Messe:Vom Boom getragen

Die Expo Real erwartet mehr Aussteller. Sie decken die ganze Wertschöpfungskette ab, von der Planung, Entwicklung und Finanzierung bis zur Vermarktung von Objekten. Aber es geht auch um ganz andere Themen, zum Beispiel um Flüchtlinge.

Von Andreas Remien

Es gibt keine Kräne oder andere schwere Maschinen, und seit die Aussteller aus Russland weniger Geld mitbringen, gibt es nicht einmal mehr aufwendige Modelle neuer Bauprojekte. Auf die Expo Real bringen die Aussteller keine Exponate, sondern ausschließlich ihr Wissen mit. Europas größter Treffpunkt der Immobilienbranche ist eine reine Dienstleistungsmesse. Und sie ist eine "Veranstaltung, die uns sehr viel Freude macht", sagt Klaus Dittrich, Chef der Messe München.

Zum 19. Mal treffen sich in München Investoren, Entwickler, Nutzer, Banken, Makler, Städte, Regionen und Politik, um über Projekte sowie über die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu diskutieren. Erwartet werden vom 4. bis einschließlich 6. Oktober etwas mehr Aussteller (circa 1725) und Teilnehmer als im vergangenen Jahr. Sie decken die ganze Wertschöpfungskette ab: Von der Planung, Entwicklung und Beratung über den Bau und die Finanzierung bis hin zur Vermarktung aller möglichen Immobilie-Typen. Dazu zählen Bürogebäude und Handelsimmobilien wie Kaufhäuser, Shopping-Center oder Fachmärkte. Eine immer wichtigere Rolle spielen Lagerhallen sowie sogenannte Betreiberimmobilien wie Hotels oder Wohnheime.

"Die Messe wird vom Boom der Immobilienbranche getragen", sagt Dittrich. Wie lange das Hoch noch anhält, wird während der drei Tage kontrovers diskutiert. So haben die Veranstalter zum Beispiel einen ausgewiesenen Brexit-Befürworter für ihr Konferenzprogramm eingeladen. Ökonomen dabattieren über die Folgen der Niedrigzinspolitik, Investoren über Auswege in einer Welt niedriger Renditen und Wohnungsunternehmen darüber, welchen Beitrag die Immobilienwirtschaft in der Flüchtlingskrise leisten kann.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: