Die Holtzbrinck-Verlagsgruppe:Von Hemingway bis Handelsblatt

Der bisherige Eigentümer des Berliner "Tagespiegel" ist ein facettenreiches Unternehmen: Zeitungen, Magazine, Buchverlage — nur aus dem Radio- und TV-Geschäft hat sich Holtzbrinck inzwischen verabschiedet.

Die Stuttgarter Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ist einer der größten und facettenreichsten Medienkonzerne Deutschlands. Der Umsatz des Familienunternehmens lag im vergangenen Jahr bei rund 2,2 Milliarden Euro, der operative Gewinn werde einen hohen achtstelligen Betrag ausmachen, hatte von Holtzbrinck Ende 2002 mitgeteilt.

Zur Gruppe gehören das überregionale Wochenblatt "Die Zeit" und der Berliner "Tagespiegel" sowie fünf Regionalzeitungen von Brandenburg bis zum Bodensee, die eine Gesamtauflage von etwa 800 000 Exemplaren haben.

Ein wichtiges Standbein des Verlages ist der Geschäftsbereich Wirtschaftsinformationen mit der Verlagsgruppe "Handelsblatt" (Düsseldorf), zu dem außer der Wirtschaftstageszeitung unter anderem das Magazin "WirtschaftsWoche" gehört.

Schriftsteller wie Thomas Mann, Tucholsky, Hemingway oder Satre zieren die Autorenlisten von Buch-Verlagen wie Fischer, Rowohlt, Kindler oder Kiepenheuer & Witsch.

Aus dem Radio- und Fernsehgeschäft hatte sich von Holtzbrinck im vergangenen Jahr zurückgezogen und seine Beteiligung an dem Nachrichtensender n-tv und an zwölf Radiosendern an die RTL Group verkauft.

Fast 45 Prozent ihres Umsatzes erlöst die Verlagsgruppe inzwischen im Ausland. Verlage und Publikationen in den USA, Großbritannien, Australien, Mexiko oder Indien mit ihren hohen Wachstumsraten glichen die Rückgänge im deutschen Anzeigenmarkt aus, hieß es bei von Holtzbrinck.

Gegründet wurde der Verlag 1948 in Stuttgart von Georg von Holtzbrinck. Ende der 50er Jahre firmierte er unter dem Namen "Deutscher Bücherbund". In den 60er und 70er Jahren entwickelte sich mit dem Einstieg bei Buchverlagen und später Zeitungen die heutige Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH. Auf den Gründer folgte für lange Jahre sein Sohn Dieter als Verlagschef, bevor 2001 mit Stefan von Holtzbrinck der zweite Sohn des Firmengründers Vorsitzender der Gruppe wurde.

(sueddeutsche.de/dpa)

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