Die Muster der Spekulationsblasen ähneln sich: Investoren daran, es gehe immer weiter aufwärts. Kapital ist genug vorhanden und sucht lukrative Anlagemöglichkeiten. Also wird investiert - in Aktien, in Immobilien, in neumodische Kreditpapiere oder auch in Tulpen. Die Nachfrage treibt den Preis hoch, die steigenden Kurse locken neue Investoren an. Irgendwann wird den Händlern mulmig: Sie fragen sich, ob die Notierung nicht bald fallen könnte - manchmal sät ein Ereignis diese Zweifel, manchmal gibt es keinen konkreten Anlass. Die Investoren verkaufen hektisch, der Preis stürzt ab, die Blase platzt. Bei der Tulpenspekulation 1637 beschränkten sich die Folgen noch größtenteils auf die Niederlande. Inzwischen sind die Volkswirtschaften der Welt viel enger miteinander verwoben, Probleme greifen schnell auf viele Länder über. Allerdings beruhen nicht alle harten Abschwünge auf geplatzten Blasen: So ließ 1973 ein Ölembargo die Wirtschaft abstürzen.
Für eine Zwiebel dieser Pflanze wird während der Tulpenspekulation in den Niederlanden der Gegenwert eines prächtigen Hauses gezahlt. Das Tulpenfieber startet 1633 und erreicht im Januar 1637 seinen Höhepunkt. Doch am 3. Februar finden sich bei einer Auktion in Haarlem auf einmal keine Käufer mehr für Zwiebeln. Den Spekulanten wird klar: Die Zeit ständig steigender Preise könnte vorbei sein. Sie reagieren - und verkaufen panisch. Der Markt bricht zusammen.
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