Die große Pudding-Farce:Was hat Paula, was Flecki nicht hat?

Die Milch. Die Kuh. Und Ihre Flecken: Dr. Oetker und Aldi-Süd wollten mit einer speziellen Technik zu den Ursprüngen des Puddings zurück. Jetzt stehen sie sich vor Gericht gegenüber. Warum zwei Unternehmen Schoko-Flecken zählen.

Thomas Fromm

Es geht, wie so oft in der Wirtschaft, um die alles entscheidende Frage: Wer war zuerst da? In diesem Fall ist das leicht zu klären. Der Lebensmittelhersteller Dr. Oetker war es, der 2006 zuerst mit Paula auf den Markt kam. Paula, das ist nicht irgendein Schoko-Vanille-Pudding. Das ist ein Vanille-Pudding mit Schoko-Flecken.

Puddingstreit

Dies ist ein Vanille-Pudding mit Schoko-Flecken. Nur welcher? Die richtige Antwort lautet: Es ist Paula aus dem Hause Dr. Oetker und nicht Flecki von Aldi-Süd. Hätten Sie's erkannt?

(Foto: dpa)

Ein Design, das irgendwie auch zurück zu den Ursprüngen des Puddings führen will. Die Milch. Die Kuh. Und ihre Flecken. Und eine Pudding-Technik, die sich Oetker extra hat patentieren lassen. Weil sie angeblich so einzigartig ist.

Ende 2011 hat Paula Gesellschaft bekommen. Von Flecki, einem ebenfalls gefleckten Pudding der bayerischen Molkerei Gropper, den Aldi-Süd anbietet. Nun könnten Paula und Flecki friedlich nebeneinander existieren - würden die Pudding-Macher jetzt nicht vor Gericht miteinander streiten. Dr. Oetker geht gegen den Discounter Aldi vor, weil sein Flecki zu sehr wie Paula aussehe. Möglich, dass Kunden Flecki kaufen, obwohl sie eigentlich Paula wollen? Dass Aldi-Süd also insgeheim von der Werbung des Bielefelder Pudding-Konzerns profitiert?

Am 1. März will das Landgericht Düsseldorf nun entscheiden, ob Aldi Süd seinen Pudding Flecki auch künftig anbieten darf. Es ist die Zeit der Flecken-Zähler. Wie groß sind die Flecken des einen, wie groß die des anderen Produkts? Wie intensiv sind die Farben? Ähneln sich die Kühe auf dem Becher? Hat Flecki etwas, was Paula nicht hat? Ein Antrag von Dr. Oetker auf Einstweilige Verfügung wurde vom Gericht bereits abgelehnt. Damit steigen die Chancen auf einen Erfolg nicht unbedingt.

Und doch sind die Erfinder von Paula vor der Entscheidung siegessicher: "Es gibt nur eine echte Paula", sagt ein Dr.-Oetker-Sprecher.

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