Die besten Nachhaltigkeitsberichte:Gutes tun und darüber reden

Nachhaltiges Wirtschaften - das ist bei Deutschlands Top-Firmen schwer in Mode. Wer dabei nicht nur Marketinggewäsch absondert, haben Fachleute untersucht. Die Sieger in Bildern.

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Nachhaltigkeit, Foto: AP

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Grün ist schwer in Mode. Daher teilen sich Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften - oder die das zumindest von sich glauben - auch gerne mit. Nachhaltigkeitsberichte sind aus der Kommunikationsarbeit vieler Konzerne nicht mehr wegzudenken. Doch was steckt hinter der grünen Hülle? Stellen die Unternehmen tatsächlich ökologische und soziale Ziele auf eine Stufe mit wirtschaftlichen Interessen? Oder sind die Hochglanzbroschüren nur schnödes Marketinggewäsch? Dieser Frage geht das Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) auf den Grund. Dafür haben die Forscher einen Katalog mit allgemeinen und branchenspezifischen Kriterien ausgearbeitet. Damit wird beispielsweise gewährleistet, dass in besonders energieintensiven Branchen die Berichterstattung über Klimaschutz stärker gewichtet wird.

In den Kriterien geht es einerseits um die inhaltlichen Anforderungen an einen Nachhaltigkeitsbericht (unter anderem die Beschreibung der Lieferkette, Unternehmensstrategie, Visionen) und andererseits um die Berichtsqualität (unter anderem Glaubwürdigkeit, Vergleichbarkeit, Transparenz). Alle zwei Jahre wird ein Sieger gekürt.

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Otto, Foto: ddp

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10. Otto Group

Vor zwei Jahren ging die Otto-Gruppe noch als Sieger als dem Nachhaltigkeits-Ranking hervor. Jetzt reichte es mit 456 von 700 möglichen Punkten lediglich zum zehnten Rang.

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LBBW, Foto: dpa

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9. Landesbank Baden-Württemberg

Auf dem Titelblatt des Nachhaltigkeitsberichts der angeschlagenen Landesbank Baden-Württemberg ist eine Lotuspflanze zu sehen, an deren Oberfläche Flüssigkeit abperlt. Wie die Bank nicht nur ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, sondern auch gegenüber der Umwelt wahrnimmt, ist auf mehr als 100 Seiten aufgelistet. Darin erfährt der Leser unter anderem, dass die Schwaben die Recyclingquoten beim Klopapier erhöht haben. Immerhin: Für Rang neun mit 467 Zählern reichte es.

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Bosch und Siemens Hausgeräte, Foto: ddp

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8. BSH Bosch und Siemens Hausgeräte

Wer Kühlschränke und Waschmaschinen verkauft, muss sich Fragen nach der Umweltverträglichkeit seiner Produkte und zu deren Energieverbrauch stellen lassen. Das Hausgeräte-Joint-Venture von Bosch und Siemens konnte diese und andere Fragen offenbar plausibel in seinem Nachhaltigkeitsbericht beantworten. Am Ende reichte es im Wettbewerb mit 475 Punkten zu Platz acht.

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7. Daimler

Über Anforderungen an Zulieferer, Produktionskennzahlen aber auch über den Lebenszyklus eines Mercedes informiert der Nachhaltigkeitsbericht des Stuttgarter Autoherstellers Daimler. 476 Zähler heimsten die Schwaben ein und belegen damit den siebten Platz - ein deutlicher Aufstieg. Vor zwei Jahren rangierte Daimler noch auf Rang 27.

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6. Volkswagen

Europas größter Autohersteller Volkswagen ist auf der ganzen Welt mit Produktionsstandorten vertreten. Daher geben die Wolfsburger in ihrem Nachhaltigkeitsbericht auch über die Arbeitsbedingungen in anderen Ländern Auskunft und beschreiben ihre soziale Verantwortung als Arbeitgeber. Zu Beginn der Broschüre sind gleich erste Kennzahlen aufgelistet. Darin ist neben dem operativen Konzernergebnis auch der Anteil weiblicher Mitarbeiter aufgeführt. Wenn Ökonomie und Soziales so nahe beieinander stehen, dann hat Volkswagen das Prinzip der Nachhaltigkeit offenbar begriffen. Platz sechs mit 478 Punkten ist das Resultat.

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Bahn, Foto: Seyboldtpress

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5. Deutsche Bahn

Bester Nicht-Dax-Konzern in der Nachhaltigkeits-Rangliste ist die Deutsche Bahn. Auf 198 Seiten listet das Unternehmen seine Verdienste für Umwelt und Mitarbeiter auf. Bahn-Chef Rüdiger Grube verspricht, bis zum Jahr 2020 werde die Bahn die Kohlendioxid-Emissionen im gesamten Geschäft (Luft, Schiene, See, Straße) um 20 Prozent reduzieren. Aber auch Konsequenzen aus dem Datenskandal werden aufgeführt. So viel guter Wille stimmt selbst harte Prüfer milde. Für die Bahn ging es sieben Plätze aufwärts, das Unternehmen belegt in der jüngsten Nachhaltigkeits-Liste mit 480 Punkten die fünfte Position.

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RWE, Foto: dpa

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4. RWE

Mit seiner Werbefigur "Energieriese" hat der RWE-Konzern im Sommer versucht, sich ein grüneres Image zu verpassen. Der Versuch endete in einem PR-Supergau - schließlich werden zwei Drittel des RWE-Stroms aus klimafeindlicher Kohle gewonnen. Die Kommunikation zum Thema Verantwortung und Klimaschutz findet bei Fachleuten dennoch Gefallen. RWE gibt in seinem aktuellen Report einen Überblick darüber, wie die im Jahr 2007 formulierten Ziele umgesetzt wurden. Im IÖW-Ranking der besten Nachhaltigkeitsberichte belegt der Energiekonzern so mit 507 Zählern den vierten Rang. Allerdings: Im Vergleich zu dem Vorgänger-Ranking bedeutet das einen Abstieg um zwei Plätze.

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BMW, Foto: ddp

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3. BMW

Alle zwei Jahre veröffentlicht BMW einen Nachhaltigkeitsbericht - die aktuelle Ausgabe ist bereits die siebte. So viel Kontinuität belohnt das IÖW mit 518 Punkten und dem dritten Rang. Gelobt wird vor allem die "systematische und umfassende Darstellung der Produktentwicklung" sowie die "konkreten Ansätze zur Emissionsreduktion bestehender oder zur Entwicklung alternativer Antriebsformen und Treibstoffe".

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Siemens, Foto: AP

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2. Siemens

Zum ersten Mal hat Siemens einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht und damit auf Anhieb die Vizemeisterschaft gewonnen. Zentrales Thema der Darstellung sind Transparenz und Compliance - eine Folge der Korruptionsaffäre, die dem Technologiekonzern lange zu schaffen machte. Auch die Darstellung der ökologischen und sozialen Mindeststandards für Lieferanten hat die Prüfer des IÖW überzeugt. Sie verteilten an Siemens 524 Zähler.

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BASF, Foto: dpa

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1. BASF

Der Spitzenplatz im Wettbewerb der besten Nachhaltigkeitsberichte geht an den Chemiekonzern BASF. Überzeugt hat die Experten des IÖW vor allem der rote Faden, mit dem nachhaltigkeitsrelevante Fragen konkret durch alle Felder der Unternehmensstrategie durchdekliniert werden. Ein weiterer Pluspunkt für den BASF-Bericht: Die Lösungen, die der Konzern dem Klimawandel entgegensetzt. Mit 533 Punkten ist das Unternehmen aus Ludwigshafen unangefochten an der Spitze der Rangliste zu finden.

Foto: dpa (sueddeutsche.de/tob/mel/cmat)

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