Deutsche Telekom:T-Online zu verkaufen

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Die Deutsche Telekom will sich von ihrem Internetportal T-Online trennen. "Die Wege der Kunden ins Netz laufen heute nicht mehr über ein Portal", sagte Telekom-Chef Tim Höttges auf der Hauptversammlung des Konzerns.

Von Varinia Bernau, Köln

Die Deutsche Telekom liebäugelt mit dem Verkauf ihres Internetportals T-Online. Der Konzern habe bereits Gespräche mit möglichen Interessenten aufgenommen, bestätigte Konzernchef Tim Höttges entsprechende Spekulationen auf der Hauptversammlung in Köln. Das Geschäft hinter der Internetseite, auf dem man Neuigkeiten lesen, sich aber auch für einen E-Mail-Dienst einloggen kann, habe sich überlebt. "Die Wege der Kunden ins Netz laufen heute nicht mehr über ein Portal", sagte Höttges.

Der Manager, der den Konzern seit eineinhalb Jahren führt, legt viel Wert darauf, dass sich das Unternehmen auf seine Stärken konzentriert - nämlich die Bereitstellung guter Netze. Um Kunden auch gute Internetdienste, etwa zur Unterhaltung, zu bieten, bevorzugt Höttges Partnerschaften mit jenen Unternehmen, die neue Dienste schneller entwickeln können. Als möglicher Käufer von T-Online gilt der Medienkonzern Axel Springer.

Von seinem anderen Portal Scout 24 hat sich die Telekom bereits im November 2013 zurückgezogen. Der Konzern hat 70 Prozent seiner Anteile an der Firma, die mit Rubrikanzeigen im Internet groß geworden war, an einen amerikanischen Finanzinvestor abgetreten und dafür 1,7 Milliarden Euro eingestrichen. Das war mehr als viele Branchenbeobachter für möglich gehalten hatten.

Die Geschäfte der Deutschen Telekom laufen gut, was sich auch in einem steigenden Aktienkurs widerspiegelt. Seit Jahresbeginn hat das Papier immerhin um knapp 30 Prozent zugelegt und liegt jetzt bei knapp 17 Euro. Auch bei der Dividende stellte Höttges einen weiteren Anstieg in Aussicht. Der Konzern will bis 2018 jährlich mindestens 50 Cent pro Aktie ausschütten. Entsprechend zufrieden zeigten sich die Aktionäre auf der Hauptversammlung.

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