Deutsche Bauwirtschaft:Tarifkompromiss in Bau-Schlichtung erreicht

Im Schlichtungsverfahren für den Tarifstreit in der deutschen Bauwirtschaft ist in nächtlichen Verhandlungen ein Kompromiss ausgehandelt worden. Der Schlichterspruch soll mehrstufige Einkommenssteigerungen und eine längere Vertragslaufzeit als der ursprüngliche Tarifabschluss vorsehen.

Die Schlichtung im Bau-Tarifkonflikt ist am Samstagmorgen erfolgreich abgeschlossen worden. Das teilte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in Berlin mit.

Ein Arbeiter überwacht das Aufsetzen eines Dachstuhls. Die rund 680.000 Beschäftigten des deutschen Bauhauptgewerbes erhalten künftig 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. (Foto: Foto: ddp)

Nach Angaben der IG Bauen-Agrar-Umwelt sieht der Schlichterspruch von Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) im Vergleich zum ursprünglichen Tarifabschluss eine längere Laufzeit des Vertrages und eine Einkommenssteigerung für die rund 700.000 Beschäftigten in drei Stufen vor.

"Mit diesem Ergebnis können wir uns sehen lassen", erklärte IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel. Vorgesehen ist demnach ein Einkommensplus zum 1. Juni im Volumen von 3,5 Prozent. Dabei entfallen 3,1 Prozent auf eine dauerhafte Anhebung, hinzu kommt eine auf zehn Monate befristete Anhebung um 0,4 Prozent.

Darauf folgen zwei weitere Erhöhungen zum 1. April 2008 um 1,5 Prozent sowie nochmals um 1,6 Prozent zum 1. September 2008. Zuzüglich soll es jeweils eine Einmalzahlung von 0,5 Prozent geben. Der neue Vertrag soll bis zum 31. März 2009 laufen.

Die Schlichtung war erforderlich geworden, nachdem mehrere Landesverbände der Arbeitgeber den Ende März vereinbarten Tarifabschluss hatten platzen lassen. Dieser hatte ein Einkommensplus im Gesamtvolumen von 3,5 Prozent bei Laufzeit bis 31. März 2008 vorgesehen.

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