Deutsche Bank:Vorstand Rainer Neske wirft hin

Deutsche Bank Presents 2013 Financial Report

Rainer Neske: Mit der Führung um Anshu Jain und Jürgen Fitschen soll es zuletzt Differenzen gegeben haben.

(Foto: Getty Images)
  • Der Umbau der Deutschen Bank wird auch personelle Konsequenzen haben. Medienberichten zufolge wird Privatkundenvorstand Rainer Neske die Bank verlassen.
  • Sein Weggang soll am Mittwoch im Aufsichtsrat beraten werden.
  • Hintergrund dürfte die langfristige Strategie der Bank sein. Die Tochter Postbank soll verkauft werden, Neske würde durch den Schritt an Einfluss verlieren.

Führungswechsel im Privatkundengeschäft

Der Privatkundenchef der Deutschen Bank, Rainer Neske, wird Deutschlands größtes Geldhaus Medienberichten zufolge verlassen. Zwischen ihm und der Führung um Anshu Jain und Jürgen Fitschen habe es zuletzt Differenzen in strategischen Fragen der Bank gegeben, hieß es übereinstimmend im Handelsblatt und bei Spiegel Online.

Die Personalie werde am Mittwoch im Aufsichtsrat beraten und damit kurz vor der Hauptversammlung am Donnerstag am 21. Mai. Ein Sprecher der Bank wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren.

Die Strategie der Deutschen Bank

Hintergrund ist die Strategie der Deutschen Bank. Neske gilt als großer Verlierer der Neuaufstellung. Die Bank hatte Ende April ihre mit Spannung erwartete "Strategie 2020" präsentiert. Am Ende kam es nicht zu der intern lange Zeit intensiv diskutierten Zerlegung in eine Privatkunden- und eine Investmentbank, sondern zur "kleinen" Lösung: Nur die Postbank wird verkauft - vorzugsweise über einen Börsengang. So soll die Bilanz der Deutschen Bank auf einen Schlag deutlich gekürzt werden.

Die Konsequenzen für Neske

Für Neske macht das einen großen Unterschied. Bei einer Zerlegung hätte er auf den Chefposten einer großen Filialbank aus der Postbank und den Deutsche-Bank-Filialen hoffen dürfen. Jetzt, da die Postbank wieder eigenständig werden soll, verliert er 14 Millionen Kunden, 15 000 Mitarbeiter und fast 50 Milliarden Euro an Spareinlagen. Und auch die verbleibenden sogenannten "blauen" Filialen des Mutterhauses sollen ordentlich zusammengestrichen werden, wie die Bank ankündigte. Von Neskes Bereich bleibt also kaum etwas übrig, während die Investmentbanker im Konzern weiter an Gewicht gewinnen.

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