Anshu Jain hätte als Chef der Deutschen Bank niemals so auf der Bühne gesessen. So in sich gesunken, so unscheinbar, so unauffällig. Jain achtete genau darauf, wie er wirkte: den Rücken stets kerzengerade durchgedrückt, die Schuhe modisch, die Krawatte elegant. Sein Nachfolger John Cryan dagegen tut alles, um nicht aufzufallen: der Anzug grau, die Krawatte dunkel. Er macht sich klein in seinem Sessel, ein wenig gebeugt hockt er beim Weltwirtschaftsforum in Davos vergangene Woche auf der Bühne. Mit einer Hand, mal der linken, mal der rechten, hält er sich an der Sessellehne fest, während er leise und monoton spricht.
John Cryan:Der Unsichtbare
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John Cryan zwingt der Deutschen Bank einen neuen Stil auf. Nach innen tritt der Brite knallhart auf - nach außen fast gar nicht. Das gefällt nicht jedem.
Von Ulrich Schäfer, Andrea Rexer und Meike Schreiber, Davos/Frankfurt
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