Deutsche Bahn:Im ICE ohne Kontrolle 

So wird Zugfahren noch bequemer: Statt die Fahrkarte womöglich mehrmals bei einer Fahrt herzeigen zu müssen, kann das Ticket stecken bleiben. Das testet jetzt die Bahn bei Fernzügen. Voraussetzung: Der Kunde hilft mit.

Von Markus Balser, Berlin

In Fernzügen der Deutschen Bahn will der Konzern bei Kunden mit Handy-Tickets und Reservierung künftig auf Fahrkartenkontrollen verzichten. Wer nach dem Einsteigen in seiner Handy-App bestätigt, dass er sich auf den reservierten Platz gesetzt hat, muss das Ticket später nicht noch mal kontrollieren lassen. Zugbegleiter bekämen die Information und ließen die Kunden dann bei der Kontrolle aus, teilte die Bahn am Donnerstag bei der Präsentation neuer Angebote für Kunden in Berlin mit. Derzeit läuft ein entsprechender Test auf den ICE-Strecken Dortmund-Stuttgart und Hamburg-München. Dieser soll 2018 auf weitere Verbindungen und später auf alle ICE und Intercitys ausgedehnt werden.

Die Bahn erwartet laut Fernverkehrsvorstand Birgit Bohle, dass sie dieses Jahr einen neuen Passagierrekord erreicht. Man gehe von mehr als 140 Millionen Fahrgästen aus, sagte Bohle. Ende des Jahres muss der Konzern erstmals die neue Schnelltrasse Berlin - München in den Fahrplan integrieren. Das erfordere die umfassendste Fahrplanumstellung seit 2002. Der Konzern müsse ein Drittel seiner ICE- und IC-Fahrpläne umstellen. Der Fahrplanwechsel erfolgt am 10. Dezember.

Nach den jüngsten Problemen im Fernverkehr und der Streckensperrung bei Rastatt kündigt die Bahn zudem weniger Verspätungen an. In diesem Jahr erwarte die Bahn, dass 80 Prozent aller Fernverkehrszüge pünktlich ankämen. Ziel seien 85 Prozent im Jahr 2020.

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