Deutsche Bahn:Die Bahn gibt ihr Pünktlichkeits-Ziel auf - zumindest für 2017

Deutsche Bahn: Seit März ist Richard Lutz, 53, Bahnchef, im Staatskonzern arbeitet er allerdings schon seit 1994.

Seit März ist Richard Lutz, 53, Bahnchef, im Staatskonzern arbeitet er allerdings schon seit 1994.

(Foto: AFP)

Stürme und Pannen sorgten für zu viele Verspätungen. Trotzdem rechnet der neue Bahnchef Lutz mit neuen Rekorden.

Von Markus Balser und Michael Bauchmüller

Die Deutsche Bahn gibt nach schweren Pannen und Sturmchaos für dieses Jahr ihr Pünktlichkeitsziel auf. "Wir sind bei der Pünktlichkeit noch nicht da, wo wir hin wollen", sagte der neue Bahnchef Richard Lutz. Eigentlich war für 2017 ein Zielwert von 80 Prozent pünktlicher Züge geplant. Da werde die Bahn im Fernverkehr nun aber nicht mehr erreichen, räumte Lutz ein. "Dafür ist zu viel passiert, gerade im zweiten Halbjahr. Das ärgert uns. Wir hatten den Kunden mehr versprochen."

Das Langfristziel der Bahn von 85 Prozent pünktlicher Zügen will Lutz deshalb aber nicht aufgeben. Trotz der Probleme erwartet die Bahn aber 2017 und auch 2018 Höchststände bei den Fahrgastzahlen. "In diesem Jahr werden wir im Fernverkehr erneut einen Passagierrekord erreichen. Und wir gehen für das nächste Jahr von einem noch höheren Wert aus."

Einen Schub verspricht sich der Konzern vor allem vom Start der neuen Schnellbahntrasse Berlin - München am 10. Dezember. "Ja, wir werden Flugzeuge und Autos angreifen. Und das mit Erfolg", kündigte Lutz an. "Zeit ist bei Reisen das Kriterium schlechthin. Bei den aktuell sechs Stunden zwischen Berlin und München nehmen Sie auch als Bahnchef nicht immer den Zug. Ab 10. Dezember sind es im ICE-Sprinter weniger als vier - und zwar zwischen den Innenstädten. Wir sind damit in Schlagdistanz mit dem Flieger."

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