Deutsche Bahn:Börsenpläne für Töchter

Konzernchef Rüdiger Grube will in Kürze mehrere Optionen für den Verkauf eines Minderheitsanteils am internationalen Logistikgeschäft Schenker und am Auslandsgeschäft der Personverkehrstochter Arriva vorstellen.

Von Markus Balser, Berlin

Die Deutsche Bahn treibt die Pläne für einen Börsengang von zwei internationalen Töchtern voran. Auf einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates soll die Bahnführung ihre Pläne erläutern, verlautete aus Kreisen des Gremiums. Der Aufsichtsrat sei für den 4. Mai zu einer Sondersitzung eingeladen worden. Bahnchef Rüdiger Grube werde dann mehrere Optionen für den Verkauf eines Minderheitsanteils am internationalen Logistikgeschäft Schenker und am Auslandsgeschäfts der Personverkehrstochter Arriva vorstellen. Einen Auftrag zur Privatisierung könnte der Aufsichtsrat im Herbst erteilen. Im zweiten Quartal 2017 könnten den Angaben zufolge dann erste Anteile von Arriva an die Börse gehen, ein Jahr später dann auch Schenker. Die Bahn erhoffe sich Einnahmen von etwa 4,5 Milliarden Euro. Die Bahn kündigte am Donnerstag unterdessen an, ihre eigenen Klimaziele für 2020 zu verschärfen. Sie will bis dahin nun 30 Prozent weniger Kohlendioxid (CO₂) im Vergleich zu 2006 produzieren. Das kündigte Vorstand Ronald Pofalla am Donnerstag in Berlin an. Bislang war als Ziel 20 Prozent geplant. Das hatte die Bahn aber schon im Vorjahr erreicht. Das Einsparziel bezieht sich auf die weltweiten Verkehre des Konzerns. Erreichen will die Bahn dies durch einen höheren Ökostromanteil. Er soll im Schienenverkehr bis 2020 auf 45 Prozent steigen. Bislang waren 35 Prozent geplant. Man nehme so die Vorgaben der Politik auf, die vom Verkehrssektor zusätzliche CO₃-Minderungsbeiträge verlange, sagte Pofalla. Damit will die Regierung das nationale Klimaziel von 40 Prozent weniger CO₂ bis 2020 erreichen.

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