Deutsche Bahn:Baustellenrekord 

Der Konzern investiert in diesem Jahr 7,5 Milliarden Euro in das deutsche Schienennetz. Die Kunden müssen deshalb zum Teil mit längeren Fahrzeiten rechnen - wann und wo will das Unternehmen frühzeitig bekannt geben.

Von Markus Balser, Berlin

Neue Gleise, Weichen und Signale: Die Deutsche Bahn investiert in diesem Jahr die Rekordsumme von 7,5 Milliarden Euro in das deutsche Schienennetz. Das sind 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, wie das Bundesunternehmen am Donnerstag mitteilte. In Spitzenzeiten soll es 850 Baustellen pro Tag geben. Besonders betroffen sein werden Kunden durch Arbeiten auf den zentralen Strecken des Konzerns wie Hannover - Würzburg, Frankfurt/Main - Heidelberg - Karlsruhe, Wolfsburg - Stendal - Berlin, Erfurt - Nürnberg und Nürnberg - Würzburg - Frankfurt/Main. Mit gut fünf Milliarden Euro fließt der größte Teil des Geldes in die Modernisierung des teils veralteten Netzes.

Die Bahn plant die Erneuerung und Instandhaltung von 1650 Kilometern Gleisen, 1800 Weichen sowie 4600 Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik. Dazu kommen 2,3 Milliarden Euro für Neu- und Ausbauprojekte wie die Schnelltrasse München - Berlin, die Ende des Jahres in Betrieb gehen soll. Das über drei Jahre laufende Großprojekt der Modernisierung des gesamten Netzes bis 2019 wird nötig, weil in den vergangenen Jahrzehnten zu wenig in das Schienennetz investiert wurde. Viele Strecken wurden seit Jahrzehnten nicht saniert. Auch Fahrgastverbände wie Pro Bahn halten die Milliardensanierung deshalb für dringend nötig.

Die Bahn räumte bereits ein, dass es wegen der verstärkten Bauarbeiten zu längeren Fahrzeiten kommen kann. Man versuche die jedoch durch die Bündelung von Baumaßnahmen und mehr Nachtarbeiten zu minimieren. Zudem würden die Baustellen frühzeitig in den Fahrplan eingearbeitet, um Überraschungen für Kunden zu vermeiden.

© SZ vom 03.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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