Banker müssen nur neue Wörter finden, dann können sie ihre Zulagen behalten - ein Überblick.
Langsam wird es sehr, sehr ernst. Angela Merkel und Nicolas Sarkozy scheinen entschlossen, erfolglosen Bankern den Bonus-Hahn zuzudrehen. Sie wollen auf dem G-20-Gipfel Ende September international durchsetzen, dass die Leistungszulagen von Bankmanagern beschränkt werden, wenn sich später herausstellt, dass sie gar nicht so viel Leistung gebracht haben.
Da hat die Politik die Rechnung ohne die Banker gemacht. Die Geldhäuser haben Übung im Tricksen, und so, wie sie vor Jahren aus miserablen Krediten durch Bündeln und Umbenennen glänzende Anlageprodukte gemacht haben, so sind sie nun dabei, neue Begriffe für das Wort "Bonus" zu finden. Denn wenn der Bonus auf einmal ganz anders heißt, greift ein Gesetz nicht, das den Bonus verbietet. Deshalb haben mehrere Banken eine Ersatzwortfindungskommission gebildet. Die ersten Vorschläge:
Die Halteprämie
Die marode HSH Nordbank hat es vorgemacht: Da der Staat bei ihr drinsitzt, sind die Vorstandsgehälter per Gesetz auf 500.000 Euro begrenzt. Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher war damit nicht zu halten. Deshalb erfand man die Halteprämie und zahlte ihm 2,9 Millionen Euro. Leider brach in der Öffentlichkeit ein Sturm der Entrüstung los, als das bekanntwurde. Schade, es wäre ein schönes Synonym für Bonus gewesen, aber nun ist es verbrannt.
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