Dementi des DGB:"Keine Rede" von umfangreichem Stellenabbau

Dem deutlichen Mitgliederschwund beim Deutschen Gewerkschaftsbund werde zwar in der Finanzplanung Rechnung getragen, einen massiven Stellenabbau bedeute dies aber nicht, so der DGB.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat Meldungen dementiert, wonach wegen rapide sinkender Mitgliederzahlen ein umfangreicher Stellenabbau bevorstehe.

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Emblem auf der DGB-Zentrale in Düsseldorf. Foto: dpa

Natürlich werde der DGB dem Mitglieder-schwund in seiner Finanzplanung Rechnung tragen, erklärte Sprecher Hilmar Höhn am Montag in Berlin.

Falls Stellen abgebaut werden müssten, seien betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. "Von einem Abbau jeder zehnten Stelle kann aber keine Rede sein."

Die Bild-Zeitung hatte unter Berufung auf Gewerkschaftskreise berichtet, in den nächsten drei Jahren sollten neun Prozent der derzeit 800 Stellen abgebaut werden.

345.000 Austritte

Allein zwischen Januar und Mai dieses Jahres sollen die einzelnen DGB-Gewerkschaften insgesamt rund 345.000 Mitglieder verloren haben. Der Trend zum Austritt hätte sich damit sogar noch beschleunigt. Im gesamten Jahr 2003 war die Zahl der Mitglieder in den DGB-Gewerkschaften um lediglich 337.000 auf etwa 7,7 Millionen gesunken.

DGB-Chef Michael Sommer hatte noch eigene Fehler eingeräumt, als die Zahlen für 2003 bekannt geworden waren. Er benannte dabei den offenen Streit innerhalb des DGB über die richtige Strategie gegenüber der Agenda 2010. Dieser habe zu Austritten geführt.

Sprecher Hilmar Höhn verwies darauf, dass der DGB trotz der schwierigen Haushaltslage seine Anstrengungen für mehr Ausbildungs-plätze verstärkt habe. Die Zahl der Ausbildungsplätze werde dieses Jahr um fast 50 Prozent gesteigert. Das bedeute einen Zuwachs von 20 auf 29 Plätze im Vergleich zu 2003/2004.

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