Datenaffäre bei Drogerie Müller:Gewerkschaft gibt sich zahm

Ein bisschen Protest: Verdi fordert die Drogeriekette Müller auf, künftig ihre Mitarbeiter nicht mehr nach Krankheitsursachen zu fragen.

Lidl, Daimler, Müller: Wer als Mitarbeiter in einem dieser Unternehmen krank wird, kann unter verschärfte Beobachtung geraten. Müller ist der jüngste Fall: Wer krankheitsbedingt ausfalle, werde nach seiner Rückkehr zum Gespräch mit den Vorgesetzten zitiert, berichten Beschäftigte. Gemeinsam werde dann das Formular "Krankenrückkehrgespräch" ausgefüllt.

Drogeriekette Müller, dpa

Die Drogeriekette Müller schweigt bislang zu allen Vorwürfen.

(Foto: Foto: dpa)

"Keine rechtlichen Schritte geplant"

Die Gewerkschaft Verdi will in der Affäre um die gesammelten Krankendaten zunächst aber nicht rechtlich gegen Müller vorgehen. "Bislang sind keine rechtlichen Schritte geplant", sagte Rainer Dacke, der bei Verdi Ostwürttemberg-Ulm für den Handel zuständig ist.

Die Gewerkschaft fordert das Unternehmen jedoch auf, künftig ihre Mitarbeiter nicht mehr bei dem Krankenrückkehrgespräch nach der genauen Ursache der Erkrankung zu fragen.

Auch die Frage, ob die Genesung vollständig abgeschlossen sei, müsse gestrichen werden, verlangt Dacke. "Das ist eine Frage, die da nicht hingehört." Die Drogeriekette wollte sich bislang zu den Vorwürfen nicht äußern.

Nach Lidl und Daimler wäre dies die dritte Affäre um Krankendaten von Beschäftigten, die in diesem Monat bekannt wurde.

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