DaimlerChrysler:Worüber Vorstand und Betriebsrat streiten

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In einigen Fragen sind sich Betriebsrat und Konzernvorstand schon weitgehend einig, andere Knackpunkte sind weiter heftig umstritten. Sieben Sparforderungen liegen auf dem Tisch.

1. Bei der EINFÜHRUNG DES TARIFVERTRAGS zur Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten sollen 180 Millionen Euro eingespart werden. Dies hat der Betriebsrat selbst vorgeschlagen. Das Angebot wird auch von Konzernseite als unstrittig bezeichnet. Offen ist aber, ob und wie weitere 320 Millionen Euro gekürzt werden können.

2. In den Bereichen Forschung, Planung und Entwicklung und in der Zentrale soll auf freiwilliger Basis die 40-STUNDEN-WOCHE MIT LOHNAUSGLEICH eingeführt werden. Nach Angaben des Betriebsrats ist auch dies kein Punkt, an dem ein Kompromiss mit der Unternehmensführung scheitern würde.

3. Das Unternehmen will Jungfacharbeiter besonders flexibel einsetzen. Das "PERSONALKARUSSELL" soll nur Azubis nach der Ausbildung und Zeitarbeiter betreffen. Auch hier signalisierte der Betriebsrat Kompromissbereitschaft.

4. Die "STEINKÜHLER-PAUSE" von fünf Minuten pro Stunde soll abgeschafft werden. Diese Pausenregelung gibt es nur noch in Baden-Württemberg. Der Betriebsrat nennt die Forderung inakzeptabel.

5. Auch bei den SCHICHTZUSCHLÄGEN will die Konzernspitze sparen. Der Spätschichtzuschlag von 20 Prozent ab 12.00 Uhr soll gestrichen, der Nachtschichtzuschlag von 30 Prozent ab 19.00 Uhr gekürzt werden. Auch hier will der Betriebsrat nicht einlenken.

6. Vom GLEITZEITKONTO soll allen Mitarbeitern eine Stunde abgezogen werden. Dies würde effektiv eine Stunde Mehrarbeit pro Woche bedeuten. Die Metaller fürchten Arbeitsplatzverluste und sind deshalb dagegen.

7. Das Unternehmen will für bestimmte Firmenbereiche einen DIENSTLEISTUNGSTARIFVERTRAG einführen. Mitarbeiter, die zum Beispiel in den Kantinen arbeiten, würden dann aus dem Metalltarifvertrag herausfallen. Hier gibt es laut Betriebsrat ebenfalls noch keine Annäherung mit dem Vorstand.

DaimlerChrysler will mit den Änderungen insgesamt 500 Millionen Euro einsparen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, droht DaimlerChrysler mit der Verlagerung von 6000 Arbeitsplätzen aus Sindelfingen nach Bremen und Südafrika.

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