Daimler: Hauptversammlung:Brust raus - der Stern soll leuchten

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Draußen stänkern Kritiker, drinnen gibt Konzernchef Zetsche ehrgeizige Ziele vor: Bei der Daimler-Hauptversammlung wird wieder Selbstbewusstsein demonstriert.

Die Sensenmänner vor dem Berliner Messegebäude verheißen nichts Gutes. Als Jobkiller verhöhnen sie die Daimler-Führung um Konzernchef Dieter Zetsche. Der Vorwurf: Aus Profitgier würde der Autohersteller Arbeitsplätze vernichten.

Drinnen geht es nicht weniger kämpferisch zu - allerdings auf einem anderen Feld. Zetsche verteidigt seine Strategie und gibt ehrgeizige Ziele aus: "Wir wollen 2010 etwa doppelt so schnell wachsen wie der globale Pkw-Markt", sagt der Manager und gibt sich selbstbewusst. "Wir haben uns nicht darauf beschränkt, in der Krise den Kopf über Wasser zu halten. Wir haben strategisch weiter unsere Hausaufgaben gemacht."

Ambitionierte Ziele

Entsprechend ambitioniert sind die Ziele des Stuttgarter Autokonzerns. Weltweit rechnet das Unternehmen in diesem Jahr mit einer Steigerung der Pkw-Verkäufe von drei bis vier Prozent - im Vorjahr hatte Daimler in dieser Sparte nur 1,1 Millionen Autos verkauft, 14 Prozent weniger als 2008.

Die ehrgeizigen Pläne sollen sich auch finanziell rentieren. Insgesamt will Daimler vor Zinsen und Steuern 2,3 Milliarden Euro verdienen, im Jahr 2009 war dagegen ein Fehlbetrag von 1,5 Milliarden Euro angefallen. Unter dem Strich verbuchte der Dax-Konzern sogar ein Minus von 2,6 Milliarden Euro (2008: plus 1,4 Milliarden Euro). Wegen der roten Zahlen bekommen die Aktionäre in diesem Jahr keine Dividende - anders als im Vorjahr, als Daimler 60 Cent pro Aktie ausschüttete. Für 2010 stellte Zetsche eine Ausschüttung von 40 Prozent des Konzernergebnisses in Aussicht.

Auch die in der vergangenen Woche besiegelte strategische Partnerschaft mit Renault und Nissan soll auf der Hauptversammlung thematisiert werden. Daimler erhofft sich davon Synergien, insbesondere im Kleinwagensegment. So soll gemeinsam mit den Partnern das Sorgenkind Smart wieder in die Erfolgsspur gebracht werden.

Geplant ist etwa, dass der Smart und der Renault Twingo künftig kostengünstig auf einer gemeinsamen Plattform gebaut werden. Renault/Nissan sollen zudem neue Drei- und Vierzylindermotoren für den Smart sowie für neue Kompaktmodelle der Mercedes-Benz A- und B-Klasse liefern.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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