Daimler: Auto-Allianz:Der nächste Anlauf - jetzt mit Renault

Das Bündnis zwischen Daimler und Renault ist besiegelt. Die Autohersteller haben eine Überkreuzbeteiligung beschlossen. Jetzt wollen sie gemeinsam Kleinwagen entwickeln.

Daimler wagt sich in eine Partnerschaft mit Renault. In Brüssel haben die beiden Autohersteller eine weitreichende strategische Kooperation vereinbart. Die neue Allianz sieht unter anderem die gemeinsame Entwicklung bei Kleinwagen, Stadtlieferwagen sowie den Austausch von Motoren und bei Elektroantrieben vor, teilten die Konzerne mit.

Zudem wurde eine gegenseitige Kapitalbeteiligung vereinbart. Renault und sein japanischer Partner Nissan erhalten zusammen einen Anteil von 3,1 Prozent an Daimler, im Gegenzug beteiligt sich der deutsche Hersteller mit jeweils 3,1 Prozent an dem französischen Konzern und an Nissan. Die französisch-japanische Allianz besteht seit 1999. Sie ist ebenfalls durch eine Kapitalverflechtung untermauert.

Daimler verspricht sich von dem Technologie-Austausch neue Impluse für den Bau von Kleinwagen. So könnte die nächste Generation des Smart Fortwo auf Renault-Plattformen produziert werden. In den renditeschwachen Autos der A- und B-Klasse könnten Komponenten von Renault verbaut werden.

Daimler-Aktie steigt leicht

Renault und Nissan sollen im Umkehrschluss von Daimlers Kompetenzen im Bau großer Autos profitieren. Renault ist in diesem prestige- und renditeträchtigen Segment so gut wie gar nicht vertreten, Nissan könnte beispielsweise Daimler-Motoren in die Autos seiner Luxusmarke Infiniti einbauen. Auch die Börse honorierte den Schritt. Die Aktie von Daimler stieg am Vormittag leicht.

"Wir stärken mit dieser Kooperation schnell und nachhaltig unsere Wettbewerbsfähigkeit im Klein- und Kompaktwagensegment", frohlockte Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche. Und Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn sagte, sein Unternehmen habe bereits Erfahrung mit der erfolgreichen Kooperationen gesammelt. "Diese Erfahrung hilft uns enorm, heute und mehr noch morgen im globalen Wettbewerb der Automobilindustrie zu bestehen."

Daimler hingegen hat mit seinen bisherigen Partnern eher schlechte Erfahrungen gemacht. Die Zusammenarbeit mit Mitsubishi und Hyundai ist längst beendet - und der als "Hochzeit im Himmel" ausgerufene Zusammenschluss mit dem amerikanischen Hersteller Chrysler geriet zum Milliarden-Fiasko. Auch diese Partnerschaft ist längst Geschichte.

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