Zehn Tage hat Chrysler noch Zeit, um der US-Regierung ein plausibles Sanierungskonzept vorzulegen. Doch die Hoffnungen, der marode Autobauer könne sich aus der Misere befreien, haben nun erneut einen Dämpfer erhalten.
Große Probleme bei Chrysler: Eine kanadische Gewerkschaft will die Sanierungsbemühungen nicht mittragen.
(Foto: Foto: dpa)Denn nun stellt sich die kanadische Autobauer-Gewerkschaft CAW quer. Die Arbeitnehmervertretung lehnte eine von Chrysler geforderte Kürzung der Bezüge um rund zwölf Euro pro Stunde ab. "Das ist nicht machbar", sagte CAW-Präsident Ken Lewenza. Das Sanierungskonzept soll auch eine deutliche Senkung der Arbeitskosten enthalten.
Finanzspritze aus Kanada
Auch die Vorgabe der Regierung, Chrysler solle die anvisierte Kooperation mit Fiat unter Dach und Fach bringen, dürfte nun schwieriger umzusetzen sein. Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte kürzlich erklärt, er erwäge die Pläne aufzugeben, wenn die Gewerkschaften keine deutlichen Kostensenkungen akzeptieren.
Chrysler-Rivale General Motors hatte sich Anfang März mit der CAW auf einen vorläufigen Plan zur Streichung von Urlaubstagen und zum Einfrieren von Gehältern geeinigt. Beide Firmen haben wie in Amerika auch in Kanada um Milliardenhilfen vom Staat gebeten. Die kanadische Regierung erwägt Finanzspritzen für beiden Hersteller, damit die Autoindustrie nicht aus Kanada abwandert.
Unterdessen schwindet in der US-Regierung einem Zeitungsbericht zufolge die Bereitschaft zur Rettung des angeschlagenen Autokonzerns. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete, zweifeln Vertreter der US-Regierung zunehmend an den Erfolgsaussichten einer Rettung des Unternehmens mit Staatsgeldern, da Chrysler eine schwache Produktlinie und eine relativ geringe internationale Reichweite habe.