Buchhändler:Weltbild-Käufer Lesensart ist pleite

Weltbild

Weltbild: Kunden stehen im Jahr 2011 in Dortmund vor einer Filiale des Verlags Weltbild.

(Foto: dpa)
  • Der Käufer Dutzender Weltbild-Filialen, Lesensart, hat überraschend einen Insolvenzantrag gestellt.
  • Etwa 350 Mitarbeiter der Filialen müssen erneut um ihre Jobs bangen.

Von Dieter Sürig

Bis heute unklar, wie Leseart die Filialen finanziert hat

Die Buchhandlung Lesensart Rüdiger Wenk GmbH hat einen Insolvenzantrag gestellt. Dies bestätigte das zuständige Amtsgericht Münster der Süddeutschen Zeitung. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Betriebswirt Ulrich Zerrath aus Recklinghausen bestellt.

Das Unternehmen Lesensart mit Sitz im westfälischen Ahaus war erst im Frühjahr vom Kaufmann Rüdiger Wenk gegründet worden, um insgesamt 67 Filialen des Augsburger Buchhändlers Weltbild zu übernehmen. Bis heute ist unklar, wie Wenk die Filialen finanziert hat und ob Weltbild oder der Düsseldorfer Investor Walter Droege Geld zugeschossen haben, um die verlustträchtigen Filialen abzustoßen.

Hunderte Mitarbeiter betroffen

Schon bei der Umflaggung der Filialen war es zu Irritationen gekommen. Selbst vier Monate nach der Übernahme sind die Läden teils heute noch mit Weltbild ausgeflaggt, weil die Augsburger noch über die Mietverträge verfügen.

In den vergangenen Wochen waren sukzessive zahlreiche Filialen geschlossen worden, zum Teil zogen dort Läden der Billigkette Schum Euroshop ein. Der Insolvenzverwalter war bislang nicht erreichbar. Der Betriebsratssprecher von Lesensart, Olaf Keith, sagte, er sei von dem Insolvenzantrag völlig überrascht worden: "Das haben wir auch erst am späten Vormittag erfahren", sagte er der SZ. Mehr als 350 Mitarbeiter müssen nun erneut um ihre Jobs fürchten.

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