Britische Banken im "Kriegsspiel"-Test:Angriff des Cyber-Hais

Großbritannien greift seine eigenen Banken an - zu Testzwecken. In der simulierten Online-Attacke "Waking Shark II" wollen die Aufsichtsbehörden prüfen, wie Geldautomaten im Angriffsfall weiter mit Scheinen versorgt werden können.

Die britischen Bankenaufseher wollen wohl zeigen, dass sie es ernst meinen und haben sich martialische Begriffe ausgesucht, die an einen Horrorfilm erinnern: "Waking Shark II" ("Erwachender Hai II"), so heißt ein "Kriegsspiel", das am Dienstag in der britischen Hauptstadt stattfindet - ein Angriff auf das Herz Londons. Verletzt wird aber erst einmal niemand.

"Waking Shark II" ist eine großangelegte Simulation von Cyber-Attacken auf die Banken der City of London. Es handelt sich um eine der bislang größten Simulationen dieser Art weltweit. Damit wollen Notenbank, das Finanzministerium sowie die Finanzaufsicht FCA die Abwehrbereitschaft Londoner Banken gegen Hacker und digitale Spione prüfen.

Unter anderem wollen sie testen, wie gut die Institute sicherstellen, dass Geldautomaten im Notfall mit Scheinen versorgt werden und wie sie untereinander und mit den Behörden kommunizieren. Ein besonderer Fokus werde auf das Investmentbanking gelegt, hieß es weiter.

Auch eine andere Finaznmetropole testete vor wenigen Monaten ihre Banken mit einer Angriffssimulation, die ein bisschen nach James Bond klang. In New York fand damals "Quantum Dawn 2" statt.

© Süddeutsche.de/Reuters/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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