Brexit:Kein Vorbild für Frankreich

EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger erklärte kürzlich, sie könne sich einen Austritt Frankreichs aus der Europäischen Union nicht vorstellen. Auch mit einem Kurseinbruch an den Börsen rechnet sie nicht.

In Großbritannien ansässige Geldhäuser müssen laut EZB eine Lizenz in einem EU-Land erlangen, wenn sie nach dem Brexit weiter Geschäfte in der Europäischen Union betreiben wollen. Ziel sei es, das Bankensystem sicher und stabil zu machen, sagte EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger kürzlich auf einer Veranstaltung in London. "Ich erwarte daher, dass Banken, die eine Lizenz in der Euro-Zone erhalten wollen, unsere Standards erfüllen", sagte sie. In der Aufsicht werde es keinen Wettlauf nach unten geben. Lautenschläger forderte die Institute auf, sich frühzeitig um eine Lizenz zu bemühen. Aktuell gibt es rund 40 Bankhäuser in Großbritannien, die im EU-Markt tätig sind. Mit Blick auf Frankreich sagte Lautenschläger, dass sie sich keinen EU-Austritt des Landes (Frexit) vorstellen könne. Der Brexit sei für Paris kein "Vorbild". Die Vorsitzende des rechtsextremen Front National in Frankreich, Marine le Pen, plädiert für einen Austritt Frankreichs aus dem Euro. Lautenschläger geht auf kurze Sicht auch nicht von einem Kurseinbruch an den europäischen Börsen aus. "Unsicherheiten" seien jedoch wegen der bevorstehenden Wahlen in Frankreich und Deutschland möglich.

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