Braucht man das?:Schalter fürs Licht

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Praktisch und bewährt: Ein Lichtschalter kann nichts außer das Licht ein- oder auszuschalten. Aber das kann er einfach und gut. (Foto: oh)

Einfach an- und ausschalten war gestern. Die Industrie kommt jetzt mit vernetzten Leuchten, die wahlweise per Smartphone, Tablet oder mit der menschlichen Stimme befehligt werden können - oder doch lieber manuell.

Von Helmut Martin-Jung

Einfacher geht's nicht. Schalter ein, Licht ein. Schalter aus, Licht aus. Und nun kommt also die Industrie und sagt: Wer braucht schon Schalter? Wo man das heute doch einfach sagt: "Alexa, schalte das Licht ein!" - und schon ist das Zimmer erleuchtet. Wer mag, verfeinert das Ganze mit verschiedenen Einstellungen für bestimmte Anlässe. Abgedimmt zum Fernsehgucken oder mit Spotlicht auf den Wohnzimmertisch für den Spieleabend und so weiter.

Damit das alles funktioniert, braucht es vernetzte Leuchten, eine Basisstation, von der aus die Steuerbefehle an die Lampen geschickt werden und natürlich ein Smartphone oder Tablet, auf dem mithilfe einer App die ganze Lightshow eingerichtet und gesteuert wird. Damit die Lampen aufs Wort hören, wird außerdem noch ein kompatibler vernetzter Lautsprecher wie Amazons Alexa oder Googles Home benötigt. Der bekanntlich alles, was man nach dem Aufweck-Wort in ihn hineinspricht, hübsch brav nach Hause meldet. Etwa die Hälfte der Deutschen fürchtet übrigens nach einer Studie des Sicherheitsanbieters McAfee, dass die Geräte zu viel mitlauschen könnten.

Herkömmliche Schalter dagegen sind der natürliche Feind der vernetzten Leuchten. Denn die braucht ja ständig Strom, damit sie auch aufwachen kann, wenn sie das soll. Schaltet man sie aber mit einem gewöhnlichen Lichtschalter aus, ist Schluss, da kann man den Befehl noch so oft aufsagen, es bleibt dunkel.

Weil aber Lichtschalter - siehe oben - in punkto Einfachheit nicht zu schlagen sind, hat nun auch die Industrie ein Einsehen und entwickelt - na klar - smarte Lichtschalter. Die sehen aus wie die hundsgewöhnlichen, lassen sich aber auch programmieren. Sie verstehen sich daher mit den smarten Leuchten.

Es gibt dabei auch solche, die selber keinen Strom brauchen, sondern ihn mechanisch beim Schaltvorgang gewinnen. Ihr großer Vorteil: Sie können deshalb nicht bloß da angebracht werden, wo schon eine Stromleitung verlegt ist, sondern überall da, wo man einen haben will, auch wenn man etwa das Bett anders stellen will, als der Architekt das ursprünglich vorgesehen hatte. Das klingt nach einem Kompromiss, der funktionieren könnte: Wer will, spielt mit dem Smartphone herum, wer nicht, drückt einfach wie bisher einen Schalter.

© SZ vom 21.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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