Braucht man das?:Kinder-Roboter Dash von Wonder Workshop

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Süß: Der Roboter soll Kindern das Programmieren beibringen. (Foto: N/A)

Niedlich, aber nicht ganz billig: Der Lernroboter soll Kindern das Programmieren vermitteln. Das macht nur bedingt Spaß.

Von Thorsten Riedl

Die lieben Kleinen müssen heute schon einiges können: Sport im jungen Alter, ein Instrument, Sprachen, am besten chinesisch - und Programmieren, natürlich. Die Zukunft wird digital, was könnte darauf besser vorbereiten, als die Sprache der Computer zu verstehen. Und am besten lernt es sich doch mit einem Spielzeug: Der Roboter Dash von Wonder Workshop ist eines von vielen Angeboten, um spielerisch mit der Computer- und Roboterwelt in Kontakt zu treten. Süß ist der Kleine ja - doch der Funke springt trotzdem nicht über.

Mit übergroßem, kugelrundem Kopf und drei weiteren kugeligen Antrieben mag jeder den Dash auf Anhieb. In der Mitte des Kopfes: ein riesiges Auge, das dank LED-Leuchten hübsch leuchten und sogar zwinkern kann. Oben am Kopf: einige Knöpfe, die sich programmieren lassen. Was Dash mitzuteilen hat, kommt klar aus einem Lautsprecher. Angetrieben wird der kleine Roboter, der zum Glück auch umbenannt werden kann, über drei Räder. Die schaffen locker auch die Teppichkante. Verschiedene Sensoren machen ihn clever, so reagiert er beispielsweise auf Geräusche.

Herzstück des Angebots sind insgesamt vier verschiedene Apps, mit denen die Kinder den Roboter steuern sollen. Die kleinen Programme für Android- oder Apple-Geräte sind sauber programmiert, noch nicht alle auf Deutsch. Anleitungen fehlen. Der Spieltrieb ist gefragt, um die Möglichkeiten der Apps zu erkunden. Schnell finden die Kleinen, sie sind ja nicht doof, so die Funktion, mit einer virtuellen Fernsteuerung in der App den Roboter durch die Bude zu jagen. Das macht doch mehr Spaß als langwieriges Programmieren.

Wobei, das Coden geht dank einfacher Bildbefehle auch leicht von der Hand, zumindest dem Papa. Dash dreht sich, tanzt, macht Geräusche, auch selbst aufgenommene - und doch vergeht der Reiz. Zubehör, womit der Roboter zum Katapult oder Xylophon wird, kostet extra. Dabei ist Dash mit einem Straßenpreis von 170 Euro ohnehin schon kein Schnäppchen. Das vergleichbare Angebot von Lego kommt allerdings noch teurer. Dash liegen auch zwei Bausteinanschlüsse bei, womit der Roboter zur Andockstation für Lego wird. So macht der Kleine zwar durchaus eine Weile Spaß. Seine Aufgabe indes erfüllt er nicht.

© SZ vom 14.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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