Börse:Deutsche Konzerne im Ausland begehrt

Mehr als die Hälfte aller Dax-Konzerne ist fest in der Hand ausländischer Investoren. Eine Übersicht.

Von Harald Freiberger

Stell' Dir vor, es ist Börsenboom, und keiner geht hin: Der Höhenflug des Deutschen Aktienindex (Dax) findet mit immer weniger Anlegern aus Deutschland statt. Mehr als jede zweite Aktie der 30 Dax-Konzerne liegt in den Händen ausländischer Investoren, ermittelte die Unternehmensberatung EY (Ernst &Young). Der Anteil stieg 2014 im Vergleich zum Vorjahr sogar noch von 54 auf 56 Prozent. Bei sechs Dax-Unternehmen liegt der ausländische Anteil sogar über 70 Prozent: Deutsche Börse, Linde, Infineon, Lanxess, Bayer und Merck. Nur 36 Prozent der Dax-Anleger kommen noch aus Deutschland, acht Prozent können geografisch nicht zugeordnet werden. Noch deutlicher fällt der langfristige Vergleich aus: Von 2005 bis 2014 ist der Anteil ausländischer Eigner in den 23 Dax-Unternehmen, die einen Vergleich zulassen, von 45 auf 59 Prozent gestiegen. Die Entwicklung hat aber auch eine positive Seite: Sie zeigt, wie begehrt deutsche Konzerne auf dem Weltmarkt sind. "Das Interesse ausländischer Investoren an deutschen Top-Unternehmen ist kontinuierlich gestiegen - trotz der schwachen Konjunkturentwicklung in Europa und der schwelenden Schuldenkrise in der Euro-Zone", sagt EY-Kapitalmarktexperte Martin Steinbach.

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