Neuer Rekord möglich
Der Dax hat erstmals seit Anfang Juli wieder die Marke von 10 000 Punkten überwunden. Im frühen Geschäft legte der deutsche Leitindex 0,7 Prozent auf 10 030 Zähler zu. Ein Rekord ist das allerdings noch nicht: Das Allzeithoch erreichte das Börsenbarometer bei 10 051 Zählern im Juni.
Zuversicht bei Börsenexperten
Grundsätzlich trieben die Hoffnung auf weitere Anleiheaufkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Sorge vor Minuszinsen auf Spareinlagen die Anleger in Aktien, sagte Kapitalmarktstratege Oliver Roth von der Bank Close Brothers Seydler.
Und schon vor wenigen Tagen sah Wertpapier-Experte Carsten Klude von der Bank MM Warburg den Aktienmarkt bereits in einer Jahresendrally. Damit bezeichnen Börsianer das Phänomen, dass im Dezember die Kurse häufig deutlich anziehen. Etwa, weil institutionelle Investoren kräftig investieren, um die Jahresbilanz aufzuhübschen. Aktuell könnte zusätzlich helfen, dass der rückläufige Ölpreis die Unternehmen entlastet: Energie wird billiger.
Gefahr für Russland
Doch gerade der Verfall des Ölpreises könnte den Finanzmärkten auch noch schwer zu schaffen machen. Die Einnahmen großer Ölexporteure gehen drastisch zurück. Das macht besonders Ländern wie Russland zu schaffen: Seit Wochen stürzt der Kurs des Rubel ab, allein am Montag waren es zeitweise mehr als fünf Prozent. Sollte Russland finanziell in Bedrängnis geraten, dürfte dies - wie schon Ende der neunziger Jahre - die Finanzmärkte erheblich belasten.
Zuletzt hatten in Deutschland vor allem Sorgen über einen möglichen Konjunkturknick den Dax bis Mitte Oktober unter 8400 Punkte gedrückt.