Boeing:Eine verhängnisvolle Affäre

Der Chef des US-Flugzeugbauers, Harry Stonecipher, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Er hatte eine Liaison mit einer Mitarbeiterin.

Nachfolger werde vorübergehend der 56-jährige Finanzvorstand James Bell, teilte Boeing am Montag mit. Hintergrund sind interne und externe Untersuchungen von Rechtsberatern zu einer Beziehung Stoneciphers mit einer Boeing-Managerin.

Der Verwaltungsrat habe beschlossen, "dass diese Handlungen mit dem Verhaltenskodex von Boeing nicht vereinbar sind".

Genaue Angaben zu der betroffenen Mitarbeitern und den Umständen der Beziehung machte Boeing nicht. Das Unternehmen teilte lediglich mit, dass die Betroffene nicht direkt gegenüber dem Boeing-Chef verantwortlich war.

"Schlechtes Zeugnis"

Berufliche Vorteile habe die Angestellte durch die Beziehung nicht erlangt. "Der Verwaltungsrat hat beschlossen, dass die Fakten ein schlechtes Zeugnis für Harrys Beurteilungsvermögen ausstellen und seine Fähigkeit, das Unternehmen zu führen, beeinträchtigen würden."

Interims-Chef Bell zur Seite gestellt wird Verwaltungsratschef Lew Platt, dessen nicht geschäftsführende Rolle ausgeweitet werde.

Stonecipher war erst seit Ende 2003 im Amt. Der ehemalige Boeing-Vizechef hatte die Führung von Phil Condit übernommen, der nach einer Reihe von Skandalen um Industriespionage und unsaubere Methoden bei der Auftragsbeschaffung zurücktreten musste.

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