Boeing: "Dreamliner":Kinderkrankheiten eines Super-Fliegers

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Der Jungfernflug des Dreamliners verlief noch glatt. Doch während des zweiten Flugs offenbarte Boeings Zukunftshoffnung überraschend Schwächen.

Als das Prestige-Flugzeug Dreamliner in der vergangenen Woche seinen Jungfernflug ohne größere Vorkomnisse überstanden hatte, atmeten die Konstrukteure von Boeing auf. Doch jetzt hat der Flieger gezeigt, dass seine Kinderkrankheiten noch nicht vollständig behoben sind. Denn beim zweiten Flug des Prestige-Flugzeugs hat es technische Probleme mit dem vorderen Fahrwerk gegeben.

Da war noch alles in Ordnung: DerDreamlinernach seinem erfolgreichen Jungfernflug. (Foto: Foto: AFP)

Piloten und Maschine seien aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen, sagte eine Boeing-Sprecherin der Seattle Times. Das Problem sei noch während des rund zweistündigen Fluges in der Luft behoben worden. Am Dienstag war eine zweite Maschine des Modells 787 Dreamliner gestartet.

Die Zeitung berichtete unter Berufung auf den Funkverkehr zwischen den Testpiloten und der Bodenkontrolle, ein Teil des vorderen Fahrwerks habe sich zeitweise nicht korrekt ausgeklappt. Zudem hätten Sensoren eine deutlich erhöhte Temperatur einer der Bremsen an dem Fahrwerk angezeigt.

Probleme bei Zulieferern

Boeing und Luftfahrtexperten betonten, solche Probleme seien normal bei Testflügen. Die ersten Dreamliner sollen Ende kommenden Jahres an die Kunden ausgeliefert werden. Damit das klappt, muss sich das Modell in ausgiebigen Flugtests rund um den Globus beweisen.

Boeings Hoffnungsträger wird besonders aufmerksam beobachtet, da diverse technische Schwierigkeiten das Projekt um mehrere Jahre verzögert hatten. Erst am Dienstag übernahm der Airbus-Konkurrent einen weiteren Zulieferer für sein Paradeprojekt.

Boeing wollte sich beim Bau der 787 ursprünglich so stark wie bei keinem anderen bisherigen Flugzeug auf Zulieferer verlassen. Die Koordination des Mega-Puzzles erwies sich jedoch schwieriger als gedacht. Die Probleme bei den Zulieferungen zählten zu den Hauptgründen für die jahrelange Verzögerung des Dreamliners. Der Zweite sind Schwierigkeiten mit Kohlefaser-Materialien, aus denen das Flugzeug zu einem Großteil besteht.

© sueddeutsche.de/dpa/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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