BMW: Nur leichtrote Zahlen:"Wir verbrennen kein Cash"

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BMW profitiert nicht von der Abwrackprämie - dennoch fallen die wichtigsten Kennzahlen für das erste Quartal weniger schlimm aus als erwartet. Die Maxime des Konzerns: Produziert wird nur entsprechend der Nachfrage.

Die Kleinwagenhersteller profitieren von der staatlich verordneten Abwrackprämie, die Premiumhersteller nicht. Dennoch: Die Autokrise hat BMW zum Jahresauftakt deutlich weniger tief in die roten Zahlen gezogen als befürchtet. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich im ersten Quartal 2009 auf 55 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilte.

BMW hat im ersten Quartal ein Minus von 55 Millionen Euro gemacht. (Foto: Foto: dpa)

Vor Jahresfrist stand noch ein Plus von 827 Millionen Euro in den Büchern. Unter dem Strich belief sich der Fehlbetrag auf 152 Millionen Euro, nach einem Überschuss von 487 Millionen Euro. Damit fielen die Verluste geringer aus als erwartet.

Für das laufende Jahr erwartet BMW-Chef Norbert Reithofer einen Absatzrückgang von zehn bis 20 Prozent. Die BMW Group sei in einem schwierigen Marktumfeld unterwegs, sagte der Konzernchef in einer Telefonkonferenz. Und: "Für eine Entwarnung ist es viel zu früh." Der Konzern fahre daher "weiter auf Sicht". Übersetzt heißt das: Der Konzern produziert nur so viele Fahrzeuge, wie tatsächlich nachgefragt werden. Reithofer: "Wir verbrennen kein Cash", betonte Reithofer.

Die wichtigsten Kennzahlen für das erste Quartal fielen besser aus, als Analysten erwartet hatten. Sie hatten im Schnitt mit einem Ebit von minus 291 Millionen Euro und einem Nettoverlust von 339 Millionen Euro gerechnet. Beim Umsatz wurde ein Wert von 10,57 Milliarden Euro erwartet.

Anhaltende Kaufzurückhaltung

Trotz der Autokrise konnte der Konzern seine Erlöse aber auf 11,5 Milliarden Euro erhöhen - das sind 13,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die anhaltende Kaufzurückhaltung und weiterhin hohe Refinanzierungskosten hätten die Geschäftsentwicklung spürbar beeinträchtigt, hieß es.

Der weltweite Absatz der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce brach von Januar bis Ende März um 21,2 Prozent auf 277.264 Fahrzeuge ein. Die Kernsparte Automobile schrieb einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 251 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 619 Millionen Euro. Der Umsatz sackte um 21 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro ab.

Die Kosten seien innerhalb eines Effizienzprogramms weiter reduziert worden, ebenso die Lagerbestände. Das Nettoumlaufvermögen im Autosegment wurde um rund eine Milliarde Euro verringert. Der Free Cashflow belief sich auf 220 Millionen Euro. Die Konzernliquidität betrug zum Quartalsende 10,025 Milliarden Euro.

© sueddeutsche.de/Reuters/mel/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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