Bitcoin:Eistee-Hersteller ändert Namen - Aktie legt um 289 Prozent zu

Bitcoin und Blockchain begeistern Unternehmen.

In diesem Café wird der Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert.

(Foto: REUTERS)
  • Die Firma "Long Island Iced Tea" heißt bald "Long Blockchain". So will der Getränkehändler vom Hype um Bitcoin und Blockchain profitieren.
  • Weitere Unternehmen, die eigentlich nichts mit Technik zu tun haben, gingen zuletzt erfolgreich einen ähnlichen Weg.
  • Doch es gibt Signale, dass die Euphorie nicht ewig bleibt.

Von Janis Beenen

Wer würde nicht gern zu den Gewinnern des Bitcoin-Hypes gehören? Menschen, die vor Jahren in die Kryptowährung investiert haben, freuen sich derzeit über enorme Wertzuwächse. Unternehmen, die das Potenzial des Digitalgelds und der Technik dahinter erkannt haben, kommen groß raus.

Selbst die Getränkeindustrie, nicht gerade die digitalste aller Branchen, will bei dem Hype dabei sein. Ein New Yorker Unternehmen namens "Long Island Iced Tea" gab nun bekannt, sich umzubenennen. "Long Blockchain" soll es künftig heißen. Blockchain ist die technische Grundlage, auf der Bitcoin basiert. Experten gehen davon aus, dass sie die digitale Welt in weiteren Bereichen prägen wird.

Da will die Tee-Firma natürlich dabei sein. In Zukunft wolle sie in Unternehmen investieren, die Blockchain weiterentwickeln. Sagen sie jedenfalls mal so bei Long Blockchain. Ach ja, Eistee soll nebenbei auch noch abgefüllt werden. Die Aktionäre an der Wall Street sind jedenfalls begeistert. Nach der Ankündigung legte die Aktie des Eistee-Produzenten in der Spitze um mehr als 280 Prozent zu. Was eine neuer Name so auslösen kann.

Wie bei der Dotcom-Blase

Hersteller von Säften, Sport-BHs und Sofas waren zuletzt auf ähnliche Ideen gekommen - mit Erfolg. Die Aktie eines US-Möbelhändlers legte um immerhin 38 Prozent zu, nachdem er ankündigte, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Auch die US-Bank Goldman Sachs möchte jetzt mit einem Handelsbereich für Kryptowährungen Geld verdienen.

Am Freitag gab es aber erst mal einen Dämpfer. Der Bitcoin-Kurs brach von knapp 20 000 auf unter 12 000 Dollar ein. Im Vergleich zum Vorjahr ist das noch immer ein Vielfaches. Erschreckender ist die Parallele zur Dotcom-Blase: Ende der 90er kündigten etliche Firmen, die nichts mit dem Internet zu tun hatten, an, eine Internet-Firma zu werden. Damals ging die Sache nicht gut aus.

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