Bio-Supermarktkette:Basic muss Filialen schließen

Die Krise bei der bundesweit zweitgrößten Bio-Supermarktkette erreicht einen neuen Höhepunkt: Basic muss zum ersten Mal in seiner Geschichte einzelne Märkte schließen.

Bernd Kastner

Die in München ansässige Bio-Supermarktkette Basic muss zum ersten Mal in ihrer Geschichte einzelne Märkte schließen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung sollen die Läden in Münster, Hagen, Karlsruhe sowie ein Markt in Köln zugesperrt werden. Dies soll teils noch in diesem Monat geschehen, angeblich schon an diesem Wochenende. Drei weitere Märkte im Bundesgebiet stehen offenbar auf der Kippe, einer der Münchner Läden ist nicht darunter.

Derzeit betreibt Basic 26 Filialen in Deutschland. Die Firmenleitung war am Freitag zu keiner Stellungnahme bereit. Lediglich Basic-Gründer Georg Schweisfurth erklärte, dass ein Filialbetrieb auch den "Mut" haben müsse, einzelne Läden zu schließen, wenn sie nicht rentabel seien. Die konkreten Pläne wollte er aber nicht bestätigen.

Mit der Schließung erreicht die Krise bei der bundesweit zweitgrößten Bio-Kette, zehn Jahre nach ihrer Gründung, einen neuen Höhepunkt. Grund sind stark eingebrochene Umsatzzahlen. Begonnen hatte die Talfahrt, nachdem Mitte vergangenen Jahres bekannt geworden war, dass der Schwarz-Konzern, der unter anderem den Discounter Lidl betreibt, bei Basic eingestiegen war.

Zahlreiche Kunden boykottierten daraufhin Basic, es kam zu öffentlichen Protesten, so dass Schwarz sich wieder zurückzog. Von diesen Einbußen hat sich Basic bis heute nicht erholt. Im Sommer musste die Kette ihre Lieferanten um Stundung von Rechnungen bitten. Wenig später wurde die Führungsmannschaft ausgewechselt, seither amtiert Joachim Kreuzburg als Vorstand.

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