Bildstrecke:Der Griff nach den Kronjuwelen

Welche deutschen Unternehmen sind bereits in die Hände von ausländischen Staatsunternehmen gefallen? Und welche sind im Visier ausländischer Fonds?

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China und Russland, aber auch andere Länder, sitzen auf Milliarden-Reserven, die sie gewinnträchtig anlegen wollen, deswegen sind sie auf Einkaufstour: Sie wollen sich an deutschen Firmen beteiligen. Welche Länder an welchen Unternehmen bereits beteiligt sind und welche weiteren Interessenten es mittlerweile gibt, erfahren Sie hier.

Commerzbank

Norwegen: 0,5 Prozent

Zu den möglichen Interessenten der Commerzbank zählen Investoren aus China und Singapur: Die chinesische Entwicklungsbank bietet derzeit zusammen mit der britischen Barclays Bank für das niederländische Institut ABN Amro.

Bereits vor 33 Jahren hat Singapur die Temasek-Holding gegründet. Der Fonds verwaltet 100 Milliarden Dollar und ist unter anderem am Hafenbetreiber PSA beteiligt, der den Rotterdamer Hafen kontrolliert.

Temasek bietet ebenfalls gemeinsam mit der britischen Barclays Bank für ABN Amro.

Mögliche Interessenten: China, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate (VAE)

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Daimler

Kuwait: 6,9 Prozent VAE: 2,0 Prozent Norwegen: 0,5 Prozent

Die Kuwait Investment Authority verwaltet 70 Millionen Dollar und ist bei Daimler mit knapp sieben Prozent beteiligt.

Die Aktien hat der Staatsfonds bereits 1974 erworben und sich seither auch in die Firmenpolitik eingemischt: Vor eineinhalb Jahren forderte Kuwait den Verkauf von Smart.

Der Staatsfonds speist sich aus den Einnahmen des Ölgeschäfts und wird im Verwaltungsrat von Finanz- und Energieminister sowie dem Chef der Zentralbank gesteuert.

Im Januar 2006 ist die Dubai International Capital der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit zwei Prozent bei Daimler-Chrysler eingestiegen.

Mögliche Interessenten: Russland

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Deutsche Bank

VAE: 2,2 Prozent Norwegen: 0,7 Prozent

Die Abu Dhabi Investment Authoriry (VAE) gilt als größte staatliche Investmentgesellschaft der Welt. Das Anlagevermögen wird auf 875 Milliarden Dollar geschätzt - drei bis vier Prozent sollen in Deutschland investiert sein.

Interesse aus Singapur: Die Government of Singapore Investment Corporation (GIC) investiert in Aktien, Anleihen und Immobilien - knapp die Hälfte davon in den USA und ein Viertel in Europa.

Das Vermögen des Fonds stieg von 6,4 Milliarden Dollar auf 330 Milliarden Dollar - genug, um bei der Deutschen Bank ein Wörtchen mitreden zu können.

Mögliche Interessenten: China, Singapur

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Deutsche Telekom

Norwegen: 0,4 Prozent

Dunkle Wolken hängen über der Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn. Die Telekom steht erneut vor einem größeren Arbeitsplatzabbau. Dennoch scheint das Unternehmen für Investoren aus China und Russland attraktiv zu sein.

Chinas Beteiligung an dem amerikanischen Finanzinvestor Blackstone sorgte unlängst für Aufsehen. Damit zählt das Reích der Mitte indirekt auch zu den Eigentümern der Deutschen Telekom.

Mit 1,2 Billionen US-Dollar verwaltet die Regierung in Peking die größten Devisenreserven der Welt.

Mögliche Interessenten: China, Russland

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EADS

Russland: 5 Prozent VAE: 3 Prozent

Für Aufsehen sorgte auch der Einstieg der Russen beim europäischen Flugzeugbauer EADS.

Etwas unauffälliger erwarb auch die Dubai International Capital - sie steht dennoch etwas mehr in der Öffentlichkeit als die Abu Dhabi Investment Authority - gut drei Prozent an EADS.

Mögliche Interessenten: China

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Eon

Norwegen: 0,7 Prozent

Nicht immer lässt sich in Russland die Grenze zwischen staatlichen und privaten Konzernen klar ziehen. Auch deshalb ist in Deutschland die Furcht vor russischen Investoren so groß.

Als möglicher Interessent für Eon gilt der mehrheitlich staatliche russische Energiekonzern Gazprom. Eon wiederum hält an Gazprom einen Anteil von gut sechs Prozent.

Russischen Unternehmen wird auch starkes Interesse an der Deutschen Telekom, der Post und dem Kohle-Unternehmen RAG nachgesagt.

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Gea

Kuwait: 7,9 Prozent

Neben dem Engagement bei Daimler ist Kuwait auch am Bochumer Spezialmaschinen- und Anlagenbauer Gea Group beteiligt.

Das Unternehmen hat im ersten Quartal 2007 operativ deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) habe sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr von 35,2 Millionen auf 64,3 Millionen Euro verbessert - solche Zahlen wecken natürlich Interesse.

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RWE

Norwegen: 0,6 Prozent

Der Staatliche Pensionsfonds Norwegens ist an weit über 50 deutschen Unternehmen beteiligt - auch an RWE.

In der Energiebranche gilt der russische Gazprom-Konzern generell als besonders mächtiger Angreifer, sowohl bei den großen deutschen Energieunternehmen, als auch bei kleineren Stadtwerken.

Gazprom ist in Deutschland bereits an Wingas beteiligt, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der BASF-Tochter Wintershall.

Mögliche Interessenten: Russland

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Siemens

Norwegen: 0,6 Prozent

Noch kann Norwegen vom Öl bestens leben, doch die Reserven schrumpfen. Daher wurde 1990 der Ölfonds gegründet, der inzwischen als Staatlicher Pensionsfonds firmiert.

Der drittgrößte Ölexporteur der Welt legt in dem Fonds seine hohen Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft an.

Investiert wird ausschließlich in ausländische Unternehmen. Die Regierung will dadurch verhindern, dass die heimische Wirtschaft überhitzt.

Rein rechnerisch gehören jedem Norweger 50.000 Euro aus dem Fondsvermögen.

Mögliche Interessenten: China, VAE, Russland

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