Besuch bei einer Schäferin:Von wegen romantisch

Besuch bei einer Schäferin: Jungschäferin Selina Tausch mit ihren Schafen in Bergrothenfels Foto: Gianna Niewel

Jungschäferin Selina Tausch mit ihren Schafen in Bergrothenfels Foto: Gianna Niewel

Keine Freizeit, wenig Geld und nie Urlaub: Warum wird man als junger Mensch überhaupt noch Schäfer?

Von Gianna Niewel

Bergrothenfels, das sind 600 Einwohner und 600 Schafe, viel Grün. Am Horizont leuchtet der Raps. Selina Tausch rangiert gerade mit dem Trecker über den Aussiedlerhof im bayerischen Spessart, zurück, vor, sie lädt Rote Beete und Kartoffeln auf die Schaufel, fährt wieder ein paar Meter vor, abladen. Maßarbeit mit einem Monstrum. Die Lämmer, kaum ein Jahr alt, springen ihr im Stall entgegen oder dem Futter, blökend. "Das heißt wohl danke", sagt Tausch und schlägt die Treckertür hinter sich zu. Tausch ist 23 Jahre alt, die langen braunen Haare hochgebunden. Kurz hatte sie überlegt, Agrarwissenschaften zu studieren. Wollte sie dann aber doch nicht, so viel Zeit im Hörsaal, so wenig im Stall. Sie wollte Schäferin werden.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: