Bauspargeschäft:Postbank steigt bei BHW ein

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Die Postbank hat von der Versicherungsgruppe Ergo ein Aktienpaket an der BHW Gruppe erworben. Über ein Gebot für die Mehrheit der BHW-Anteile ist aber noch nicht entschieden worden.

Mit der Transaktion verfügt die Postbank vorerst über ein BHW-Aktienpaket in Höhe von 9,2 Prozent. "Das BHW könnte möglicherweise eine interessante Ergänzung für uns sein", sagte der Vorstandsvorsitzende Wulf von Schimmelmann am Montag in Frankfurt.

Die Logos der beiden neuen Partner. (Foto: Foto: dpa)

Über ein Gebot für die Mehrheit der BHW-Anteile sei aber noch nicht entschieden. Die Postbank sei sehr "preisbewusst", betonte der Manager. Das ERGO-Aktienpaket seien zu einem "mehr als symbolischen Abschlag" auf den aktuellen Kurs erworben worden.

Die börsennotierte BHW Holding mit Sitz in Hameln hat derzeit zwei Großaktionäre, die Gewerkschaftsholding BGAG (39 Prozent) und den Deutsche Beamtenwirtschaftsbund (37 Prozent).

Neues Standbein

Beide zeigen sich verkaufswillig. Von Schimmelmann betonte, die Postbank habe jedoch "keinerlei Interesse" an der Hypothekenbank AHBR, die wiederum zu gleichen Teilen der BGAG und dem BHW gehört und ebenfalls verkauft werden soll.

Mit einer Übernahme der zweitgrößten privaten Bausparkasse in Deutschland würde die Bonner Bank ihre Angebote für Häuslebauer deutlich ausbauen und ihr Geschäftsmodell um ein zusätzliches Standbein erweitern.

Von Schimmelmann strebt nach dem Börsengang und dem Rekordjahr 2004 auch aus eigener Kraft weiteres Wachstum an. Die Postbank gewann im abgelaufenen Geschäftsjahr 890 000 neue Kunden hinzu.

"Kundengewinnungsmaschine"

Damit seien insgesamt 12,1 Millionen "aktiv", und die Postbank bleibt nach den Worten von Vorstand Wolfgang Klein eine "Kundengewinnungsmaschine" und gleichzeitig die zahlenmäßig größte deutsche Privatkundenbank.

Ausgebaut werden soll der Vertrieb über Vermittler und Partner. In der Vermögensberatung werde die Zahl der mobilen Berater von 370 bis Ende 2005 auf 500 steigen.

Im Geschäftsbereich "Transaction Banking", der automatisierte Bank-Dienstleistungen umfasst, übernahm die Postbank 2004 den gesamten Zahlungsverkehr von Deutscher Bank und Dresdner Bank.

Zahl der Mitarbeiter sinkt

Da von den 1650 hinzugekommenen Mitarbeitern am Ende nur 800 übrig bleiben sollen - derzeit sind noch 1350 beschäftigt - werde auch die Mitarbeiterzahl der Postbank in diesem Jahr entsprechend sinken.

Insgesamt hatte die Postbank Ende vergangenen Jahres rund 10.000 Beschäftigte. Der Marktanteil im Zahlungsverkehr soll von aktuell 16 Prozent auch mit Hilfe eines "weiteren größeren Mandaten" mittelfristig deutlich steigen.

Die Postbank hatte im Geschäftsjahr 2004 ihren Gewinn vor Steuern um 26 Prozent auf 624 Millionen Euro gesteigert. Der Jahresüberschuss verbesserte sich um 19 Prozent auf 420 Millionen Euro. An die Aktionäre soll eine Dividende von 1,25 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Die Tochter der Deutschen Post war im Juni 2004 an die Börse gebracht worden.

Von Schimmelmann hält an seinem Ziel fest, 2006 eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 15 Prozent zu erreichen. Zuletzt lag die Kennziffer bei 13,7 Prozent. Der Manager bezog 2004 ein Gehalt von insgesamt 1,8 Millionen Euro.

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